Gedichte über Ironie - Seite 69

Du willst es wissen,
wie es mir geht.
Hast du Zeit, zuzuhören –
oder ist es schon spät?

Ich habe Angst,
ich fühl mich schwach,
hab‘ keinen Halt –
ich halt‘ mich wach
mit meinen Träumen,
will nichts versäumen,
was mich trägt,
durch diese Nacht.

Hab‘ ich dir jetzt schon
zu viel gesagt?
Du bist so still,
als wärst du nicht da.

Was soll schon sein -
es geht mir gut.
Was soll schon sein -
ich brauch‘ nur Mut

für dieses Leben,
das nicht leicht,
auch wenn dir es
so scheint.

Hab‘ ich dir jetzt schon
zu viel gesagt?
Du bist so still,
als wärst du nicht da.

Was soll schon sein -
es geht mir gut.
Was soll schon sein -
ich brauch‘ nur Mut

für dieses Leben,
das nicht leicht –
Ruf‘ dich mal an…

Vielleicht.

* Wie geht's dir?
* Liedtext

Mein Leben
ein Gaukler
mehr Schein als Sein
ist nicht mein Wesen
nur lustig zu sein
innen oft traurig
nach außen sehr fein
nicht immer ehrlich
ein Gaukler zu sein.

Es ist alles gut
das war oft nur Schein
in Tiefen der Seele
oft könnt ich schreien
hab viel nicht verstanden
das Unrecht, die Gier
warum stirbt die Erde
wer bin ich denn hier
kann oft es nicht fassen
das nichts wird getan
das wird schon
der Gaukler
zufrieden mir sagt.

Von Herzen lachen
das fällt mir oft schwer
mit mir im Kampf
was mache ich hier
wo geh ich hin
wo komm ich her
will anders werden
nicht schwimmen im Meer
Probleme sehen
nicht weitergehen
das wird der Gaukler nie verstehen.

Die Maske weg
seh klar mein Gesicht
der Spiegel zeigt
mein wahres ICH
mein Gaukler sieht weg
mag Klarheit nicht
alles aalglatt
schöne Welt
nur Rampenlicht.

Der Gaukler lacht
obwohl er weint
er schweigt nur laut
obwohl er schreit
will mehr sein als der helle Schein
kann niemals ehrlich mit sich sein.

Ich spüre tief
das bin nicht ICH
hab Ecken und Kanten
auch Falten im Licht
bin lieber nicht glatt
dafür aber ich
den Gaukler in mir
den brauche ich nicht.



MB

Wären wir nur

Wären wir nur halb so klug,
Leerten nicht immerzu den vollen Krug,
Dann könnte das Neudenken gedeihen,
Wir könnten uns von Süchten befreien.

Erst mit der Zeit und mit viel Charme
Werden Herz und Geist uns warm,
Weil man sich dazu klug bequemt
Und sich für die Arbeit nicht schämt.

Suchen bringt natürlich manchmal Verlieren,
Gedanken können uns dazu verführen,
Jedoch immerzu auch in ferne Räume bringen,
Selbst wenn wir da vergeblich ringen.

Dann: Pause! Füllt nochmals den Krug,
Den leer' ich ein letztes Mal in einem Zug,
So kommt mir aus grauer Nebelwand
Manche Idee, die neu, interessant...


©Hans Hartmut Karg
2024

*

Poesie ist etwas, was danebensteht
(Manfred Gilgien)

Poesie ist etwas was daneben geht!
Poesie steht neben etwas.
Mit Poesie geht eben etwas.
Poesie - was steht daneben?
Was geht daneben ?
Was gibt Poesie dem, der daneben steht ?
Dem, dem was daneben geht ?
Wer steht und geht neben der Poesie ?
Wer steht auf Poesie ?
Und was geht ohne sie ?
Wer Poe-sie sagt, darf auch irgendwann Poe-du sagen, oder?
Gehst du mit mir, Poe-du ?
Und wie ist das mit Edgar Allen Poe -
sie oder - du ?
Was geht ab, Alter? Poesie !
Ach wie gehts, wie steht's mit der Poesie ?
Heinrich, sag mir, wie hälst du's mit der Poesie ?
Zum Augenblicke möcht' ich sagen - Poesie !
Steht doch immer daneben, die Poesie.
Geht auch manchmal daneben, so wie sie,
ich und du !
Poesie ist etwas, was danebensteht.
Na, das ist mal ein schlüssiger Satz, an dem gibts nichts zu rütteln, klar und unmissverständlich
- wie Poesie !
drug