Gedichte über Humor - Seite 664

"Herr Wirt, einen doppelten Whisky geschwind,
bevor hier das große Theater beginnt!"
Er stürzt ihn hinunter, - "gleich noch zwei dazu!
Zur Zeit hab ich grad noch die nötige Ruh.
Drei Große noch, lass mich vom Lärm nicht gern stören."
Der Wirt spricht: "Ich kann das schon gar nicht mehr hören. -
du hast mir jetzt ständig vom Lärme erzählt. ---"
"Der Lärm wird gleich los gehn, - ich habe kein Geld!"

Ein trunkener Gast fährt zurück zur Pension,
der Fahrer bemerkt, der entkleidet sich schon.
"Was machen Sie da, Herr, wir sind noch nicht hier,
Sie müssen sich nicht schon entkleiden!"
"Was sagen Sie das nicht beizeiten !?
Die Schuhe stehn längst vor der Tür!"

Zwei Säufer auf Bahngleis-Gelände, ---
"Die Treppe, die nimmt gar kein Ende!!!"
"Geländer zum Bücken,
mich schmerzt schon der Rücken!"
"Und außerdem brennt nirgens Licht, -
da, endlich ein Fahrstuhl in Sicht!"
Jetzt könnte ein furchtbares Unglück geschehn, -
ein Quietschen! --- Der Zug kommt gerad noch zum Stehn....

Im Spätherbst, es wurde recht windig und kalt, -
ein Bärenpaar sitzt vor der Höhle im Wald.
Es ist, wie es aussieht, ein älteres Paar,
man sieht und bewundert das nun jedes Jahr,

wie tausende Blätter von Bäumen sich lösen, -
verschiedene Farben, verschiedene Größen,
bevor dann die Bären in Winterschlaf fallen, -
man zieht sich zurück und man kann bloß noch lallen . . .

"Ach wie ich mich schon auf das Aufwachen freu,
im kommenden Frühjahr ist alles wie neu!"
"Doch einmal da bleibe ich wach, - und schon balde,
wo ich garantiert keinen Winterschlaf halte, -

ich möchte doch mal diese Typen erleben,
die Blatt für Blatt neu an die Bäume dran kleben
und vor- oder nachher in riesigen Zahlen
die Blätter mit frisch-grüner Farbe bemalen!"

"Wo sind nur im Sommer die vielen Gestalten?"
"Ich denk mir, da werden sie Sommerschlaf halten!"