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Gedichte über Humor - Seite 455


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Serienjunkies

Ich hab mein Bett noch nicht gemacht,
Besser gesagt, die Couch nicht eingeklappt
Und bin mal wieder vor Netflix versackt.

Ja die Serie hat mich gepackt.
Nur blieb es nicht nur bei einer,
denn ich schaue fleißig weiter.

2 Staffeln am Tag sind mindestens drin. Ist auch viel besser so, dann verliert der Inhalt nicht an Sinn.
Jetzt kann ich auch behaupten, dass ich sehr ausdauernd bin.

Von Game of Thrones zu Bones.
Von the Walking Dead zu Breaking Bad.
Ich denke den heutigen Tag verbring ich wirklich in meinem Bett.

Mich lockt auch eigentlich nichts raus,
Nicht mal das Fenster mache ich auf,
Um frischen Wind in den Tag zu lassen,
Denn ich könnte ja etwas vor der Röhre verpassen.
Den Gedanken werde ich ganz schnell los lassen.

Ich bin ein Organisationstalent,
Denn falls die Kehle trocken ist und brennt,
Hab ich ein zuckerhaltiges Getränk namens Cola ,
Das ziert die Lehne meines Sofas,
Währenddessen sich die Schokolade von vor zwei Tagen langsam auf dem Polster breit schmiert.
Aber mit einem Kissen darüber, ist es schnell kaschiert.

Ich bewege mich nur, wenn mir die Snacks ausgeh'n,
Oder sich die Chipskrümel auf dem Laken ausdeh'n,
Denn das liegt sich einfach unbequem.

Eigentlich hatte ich so etwas, wie Neujahrsvorsätze,
Aber ich schätze,
dass ich mich nicht gegen meinen inneren Schweinehund durchsetze.

Glücklicherweise gibt es trainingsfreie Tage,
Und ich befinde mich grad in dieser Lage,
Erweitere meine faule und ungesunde Phase.
Ist schon schade, dass der Cheatday sich nur auf einen Tag bezieht.
Lustig, dass nur ich weiß, dass sich das die gesamte Woche so durchzieht,
Weil es eh keiner sieht.

Sollte ich es doch nochmal nach draußen schaffen,
Kann ich als Deckmantel einen Post bei Instagram machen,
Von dem harten Training, das ich "nie" verpasse
Und von dem ganzen gesunden Zeug, dass ich sonst im Kühler lasse.
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Märchenland 7: Zornröschens Zaubertrank

Einsam, allein, am dunklen Waldesrand,
kein Rittersmann jemals bis hierher fand,
steht das alte Haus dieser wundersamen Person.
Sie lebt hier, weltentrückt, seit so vielen Jahren schon.

Einst lebten hier, ich weiß es noch wie gestern,
die beiden wunderhübschen Rosen-Schwestern.
Ein lieblich Röschen, ferner Orts, stach ein spitzer Dorn,
tiefer traumloser Schlaf, hinter dichter Heckenwand.
So wuchs, unermesslich dann, des anderen Röschens Zorn,
dass man ihr die liebe Schwester derart unfair entwand.

Hell leuchtet in jedem Raum das Licht,
nur unser Zornröschen sieht man nicht.
Ist sie grad im Keller am Zutatenschrank,
oder unsichtbar vom neuen Zaubertrank?
Zornröschen ist zu Haus, das ist ja sicher,
dienstbereit steht ihr Besen im Flur,
jedoch von ihr selbst fehlt jede Spur.
Allein im Keller tönt helles Gekicher.

Gränsel und Hetel, zwei Hamsterratten
schauen furchtsam, ängstlich und arg verschreckt.
„Was die Alte wohl nun wieder ausgeheckt?
Unheimliches für das Reich der Schatten?“

Zornröschen sucht einen Rittersmann,
dem es schlussendlich gelingen kann
diese magische Hecke zu durchdringen
und die Schwester nach Haus zurückzubringen.

Seit vielen Jahren sie forschend experimentiert,
Mixturen in ihrem großen Kessel ausprobiert,
kocht auf heißer Flamme Krötenaugen und Spinnenblut,
zwecks Erschaffung eines Helden mit edlem Mannesmut.

Jedoch so, liebes Zornröschen, wird dies wohl nicht gelingen,
denn Küssen muss er können, vor allen anderen Dingen.
Drum schaue nicht in den tiefen Kessel, schaue in die Welt,
da gibt es genügend Rittersleut, jeder ein echter Held.


Belix Bahei
belixbahei@hotmail.com
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