Sie spürt seinen Blick,
er ihre
stille Bewunderung.
Sie sieht in ihm ihr Glück,
er ist fasziniert,
sie weiß genau warum.
"Warum nicht beichten?",
seufzt Amor auf seiner Wolke,
"ein Blinder sieht die Zeichen,
dass beide sich lieben wollen!"
Doch Minerva lächelt nur weise:
"Manche Liebe ist dazu da,
gefühlt, in Blicke gehüllt, leise,
nicht ausgesprochen zu werden.
Sie sind weder ängstlich noch feige,
sind sich auf ihre Art sehr nahe,
sind am Schwärmen alle beide,
das ist einfach ihre Liebessprache!"
Amor rollt da die Augen:
"Immer diese Gefühlsduselmasche!
Wie sie sich belauern, nicht trauen,
jetzt komnt endlich mal zur Sache!"
Minerva lächelt da nur süffisant:
"In ihren Köpfen, uns unbekannt,
schon manch Amouröses stattfand.
Schmachtblicke sind dafür Garant."
Da verzieht sich auch Amors Gesicht
zu einem gerötet frivolen Grinsen,
versöhnt dank Minervas Liebessicht,
ist er geduldig weiter am Hinsehen.
© meteor 2025