Gedichte über Gewalt - Seite 115

-Alle hier aufgeführten Charaktere sind fiktiv -
-1-
Erniedrigung

Ihn stört die Fliege an der Wand,
ruckzuck rutscht ihm aus die Hand
gebieterisch herrscht er ihn an,
misshandelt ihn dann und wann,
trampelt auf der Seele herum
beschimpft ihn als faul und dumm,
hält ihn unter seiner Fuchtel
tituliert ihn als Schwuchtel,
verhöhnt ihn, schnalzt mit der Zunge,
strapaziert Kehle, Lungen
mit dem kreischenden Gezeter
und verprügelt Freund Peter.
-2-
Ungezügelte Gewalt

Er schnaubt wie ein zorniger Stier,
lässt kein gutes Haar an ihr
schmeißt ihr Schimpfworte an den Kopf,
reißt brutal an ihrem Zopf,
schlägt sie, verdreht ihr die Hände
in ihm wüten zig Brände,
seine Nerven sind durchgeschmort,
dein Denken ist starr, verbohrt,
er hat auf sie einen „Mordsbrass“
und tobt ohne Unterlass,
bringt sie mit starker Wucht zu Fall,
sie schlägt auf mit lautem Knall
und krümmt sich zusammen vor Schmerz,
bis in den Hals schlägt ihr Herz,
denn sei fürchtet um ihr Leben,
versucht, sich zu ergeben,
trotzdem prügelt er auf sie ein,
bricht ihr Arme und ein Bein.
-3-
Zornentbrannt

Gereizt bis zur Weißglut
geht ihm hoch der Hut,
er rastet aus, ratzfatz,
schimpft wie ein Rohrspatz.

Leute er verprellt,
ihnen Freude vergällt,
sein Zorn kaum verpufft,
wo er ist, brennt die Luft.
-4-
„Ehrverletzung“

Sie kratzt an seiner Ehre,
er verpasst ihr eine Lehre
brüllt sie in Grund und Boden,
stopft ihr den Mund mit Grassoden,
beschimpft sie als „blöde Kuh“,
drückt ihr dabei die Kehle zu,
lässt lange nicht von ihr ab,
spuckt hasserfüllt auf sie herab.
-5-
Emotionaler Kontrollverlust

Der Mann schnellt wie ein Pfeil nach vorn,
es packt ihn ein heiliger Zorn,
blitzschnell fährt er aus seiner Haut,
lässt raus, was sich hat angestaut,
stößt blind vor Wut, Drohungen aus,
schlägt um sich, randaliert im Haus,
zertrümmert Mobiliar und keift,
den Vorschlaghammer dann ergreift,
auf sie einschlägt wie von Sinnen,
Tränen aus vier Augen rinnen.

Nach der Vertreibung aus Eden.
Hat Gott Adam und Eva zwei Söhne gegeben.
Sie hießen Abel und Kain.
Eva gebar sie in diese Welt hinein.

Eines Tages wollten die Brüder Gott etwas schenken.
Gott sollte gut über sie denken.
Kain gab etwas von seinem Ertrag.
Das was er sowieso nicht sehr mag.

Doch Abel schenkte Gott sein liebstes Lamm.
Dieses Lamm Gott mit Freuden annahm.
Aber das Geschenk von Kain sah er nicht an.
Weshalb Kain mit bösen Gedanken begann.

Auf dem Feld tötete Kain den Abel aus Neid.
Doch Gott sorgte für Gerechtigkeit.
Abel musste nun weit fortgehen.
Seine Eltern würde er nicht mehr sehen.

So hüte dich vor bösen Gedanken.
Man kann an ihnen sehr erkranken.
Lass Neid niemals über Liebe regieren.
Dann brauchst du keine Kriege zu führen.

-Fiktion -
-1-
Sie vertraut ihm nicht,
diesem Bösewicht,
denn ihr Gebrechen
ist sein Verbrechen.
-2-
Von Frust, Groll geplagt
hat er es gewagt
sie zu ohrfeigen,
vor dem „Besteigen“.
-3-
Die Zudringlichkeit
macht dazu bereit
es zu riskieren,
nicht zu parieren.
-4-
Als sie ihn anschrie,
verfluchte er sie,
grandioser Mut
bringt ihn zur Weißglut.
-5-
Plötzlich musshandelt
er und verschandelt
in böser Absicht
Ihr schönes Gesicht.
-6-
Hinein ins Auge
spritzt er ihr Lauge
es schmerzt entsetzlich,
verliert dann sein Licht.

Einst geliebt
Doch dann ins Verderben gestürzt
Einst Leben geschenkt
Doch Dann grausam genommen.

Einst gelebt
Doch dann fürchterlich ermordet
Einst Liebe versprochen
Doch dann ihr Herz mit starkem Griff gebrochen

Einst verloren
Und nie wieder gewonnen
Ihr Blut war einst frisch
Doch dann ist's verronnen.

In meinen Händen
Lag ihre Zuversicht
Dem falschen vertraut
Der tötet, anstatt zu ihr spricht.

Lolle K. P.