Gedichte über Gemeines - Seite 8

Magengluckern ohne Ende,
selbst die Glieder schmerzen doll;
Bücken sollte man vermeiden,
denn dann ist die Hose voll.

Jeder Pups ein Abenteuer -
betest: „Herrgott, lass es drin!“
Grad Verdautes will nach draußen
steht dir wabernd bis zum Kinn.

Schweißausbrüche, Hände zittern,
man denkt sich: Das Blut, es kocht.
Kreislauf sackt bis in die Waden ,
Pumpe leis’ und schwächlich pocht.

Das Klosett schreit auch um Hilfe,
weil’s beim Gang zu platzen droht.
Halbwegs kugelfester Stuhlgang
schießt dir aus dem Po wie Schrot.

© Norbert van Tiggelen 2013

Ein Mann von stattlicher Statur,
der dachte oft an Eines nur:
Hoffentlich schau`n viele hin,
wenn ich völlig nackend bin.

Neulich fühlte er sich stark
und los ging er, zum Supermarkt.
Noch war sein Gemächt verdeckt,
unter`m Mantel gut versteckt.

Eine Frau, leicht zu entdecken
und diese wollte er erschrecken.
Er stürzte auf die "Arme" los
und zeigte sich ihr völlig bloß.

Weit riss er seinen Mantel auf,
dass er fror, nahm er in kauf.
Sie stellte ihre Taschen hin,
zu schreien, hatte keinen Sinn.

Sie schaute langsam an ihm runter,
griff an die Stirn und sagte munter:
"Ich mach heut abend lecker Essen.
fast hätte ich die Shrimps vergessen!"

Meine Chefin Adelheid
macht auf Liebenswürdigkeit.
Lächelt süß, doch unverdrossen
hat sie manchen abgeschossen.
Mobbing ist ihr liebstes Wort,
ihr Büro - der schlimmste Ort…

„Ihre Zahlen stimmen nicht!“,
so die Hexe zu mir spricht,
„Enser-Schlag – mehr Energie!
Sonst behalten wir Sie nie!“
Ein paar Tage später dann
fängt der Horror auch schon an.

Sommerurlaub wird gestrichen -
ist dem Mutterschutz gewichen.
Unterlagen sind verschwunden,
mache dauernd Überstunden.
Seh‘ die Chefin triumphieren
krieche schon auf allen Vieren.

Doch das Eine schwör' ich mir:
„Will nie leben von Hartz IV!“

Nun muss ich Euch etwas sagen:
Adelheid verstarb im Wagen...
Wollte bremsen mit Gewalt,
war auf einen Baum geprallt.

Danach stieg ich immer weiter
auf bis zum Abteilungsleiter.
Adelheid hat nicht bedacht
was ich früher einst gemacht.
Denn als KFZ- Monteur
gab es niemals ein Malheur…

Ein alter Mediziner spricht:
an Heilmitteln, da fehlt's uns nicht.
man könnte sicher sie benennen,
würd man die wahre Krankheit kennen.

Doch schiebt oft die Erkenntnis man
dass nichts und alles helfen kann,
vom Arzt zum Pillendreher weiter,
bis der Patient, nicht ganz so heiter,

dem nahen End´ ins Auge blickt
und bald am letzten Glase nippt.
Wird dieser dann zum Grab geführt
sind die Behandler arg berührt.

Der Tod ist ärgster Feind seit je her,
der Quacksalber und Pillendreher,
denn sie behandeln alle Leiden
gern lebenslang und unbescheiden.

Sie füllen's Konto nebenbei
durch Rat und Pillendreherei.
Geht Kranker dann zur letzten Ruh,
Ist dieser Geldhahn leider zu.

Es finden sich bald neue Hähne,
am Besten jung, doch mit Migräne.
An denen kann schön rum- man pfuschen,
so lang bis sie ins Jenseits huschen.