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Gedichte über Gemeines - Seite 356


Fensterln will gelernt sein...

Elisabeth, die dralle Maid,
ist für die Herren stets bereit.
Egal ob Bauer, Schuster, Schmied,
Elisabeth nimmt alles mit…
und selbst der strenge Herr Kaplan
bändelt mit ihr sehr gerne an.

Heut‘ Abend ist er wirklich scharf
und auch die Elsbeth hat Bedarf:
In ihrem Fenster brennt ein Licht,
das heißt, sie ist „darauf“ erpicht.
Der Herr Kaplan pirscht sich zu ihr
mit Blumenstrauß – ganz Kavalier.

Doch Elsbeth wohnt im dritten Stock,
zwar hat ihr Freier keinen Bock
die morsche Leiter zu gebrauchen,
doch - möchte er in ihr „eintauchen“ -
gibt’s leider keine and’re Wahl,
drum nimmt er auf sich diese Qual…

Die Leiter steht an dem Balkon,
Elisabeth, die wartet schon,
sie wirft ihm eine Kusshand zu
und freut sich auf das Rendezvous.
Schon steigt der Freier auf die Leiter,
er denkt sich noch: „Wär‘ ich doch weiter!“

Da – plötzlich – bei der zehnten Sprosse –
hört der verdatterte Genosse,
ein leichtes Knacken – dann ein Krach!
Die Leiter bricht – welch Ungemach!
Mit lautem Schrei fällt unser Geck,
kopfüber in den feuchten Dreck.

Ein Schmerz durchzuckt ihn – ihm wird schlecht -
ein Splitter steckt ihm im Gemächt!
Verschämt zieht er ihn schnell heraus,
bei Elsbeth geh’n die Lichter aus.
Verdorben ist ihr jede Lust,
„Ein Tollpatsch!“, denkt sie – voller Frust.

Als der Kaplan nach Hause geht,
sein Lieschen vor der Türe steht.
Ihr Antlitz ist von Zorn entstellt,
verhasst ist ihr die ganze Welt.
Das Nudelholz tut seine Pflicht
das „Fensterln“ lohnt sich wirklich nicht…
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Gute Vorsätze eines Wankelmütigen

Im neuen Jahr wird alles besser,
da werde ich ein neuer Mann.
Statt Schweine, Rind- und Hühnerfresser
entpupp‘ ich mich als „Herr Vegan“.

Ich werde niemals wieder rauchen,
auch Alkohol trink‘ ich nicht mehr,
werd‘ keine Ausreden gebrauchen,
spiel‘ nur noch offen, grad‘ und fair.

10 Kilo möcht‘ ich gern abnehmen,
der fette Wanst ist mein Komplex!
Dann muss ich mich auch nie mehr schämen,
bei FKK und Blümchen-Sex…

Ich möcht' den Bart mir abrasieren,
zur Messe will ich öfter geh’n,
nie wieder heimlich onanieren
und Pornos mir dabei anseh’n…

Werd‘ nicht in fremden Töpfen rühren,
ich schwöre es, ich will nie mehr
den Kegelbruder Hans verführen,
denn meine Frau lieb‘ ich doch sehr…

Ich möchte niemals wieder lügen,
die Niedertracht leg‘ ich nun ab,
will nie mehr stehlen und betrügen,
ein Biedermann – bis hin zum Grab…

Mein Gott, ist das denn echt zu schaffen?
Ich kann’s versuchen, doch ich glaub‘,
vielleicht mach‘ ich mich nur zum Affen
der sich die Lebensfreude raubt…

Das Rauchen werd‘ ich nicht aufgeben
und onanieren ist gesund.
Sonst hab‘ ich gar nichts mehr vom Leben
und Bruder Hans? Ein scharfer Hund!

Mit ihm will ich auch weiter „kegeln“,
denn meine Frau, die Ilsebill,
bei der muss ich mich doch nur ekeln,
weil sie nicht kann, was ich so will…

Auch Notlügen sind gar nicht schädlich,
sonst komme ich doch nie ans Ziel
und scheitern finde ich recht kläglich,
ich mach‘ ganz einfach, was ich will!

Der gute Wille war vorhanden,
ich schieb' ihn auf die lange Bahn.
Mag auch mein Ehrgefühl versanden,
vielleicht klappt es in zwei, drei Jahr’n…
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