Gedichte über Gefühle (Seite 623)

Verbindlichsten Dank für deine Schikane

Schwöre mir,
dieses Mal falle ich nicht auf dich rein,
weiß doch genau, mein Schwur ist nur Schein.

Denke mir,
ich kann dich nicht fallen lassen,
lieber will ich lieben und hassen,
bin wankelmütig, dafür nicht allein.

Verfluche dich,
für deine Lügen und ahne,
das nächste Fremdgehen ist nicht weit.
Bin wieder bereit,
dich aufzunehmen, dich zu verwöhnen.

Verbindlichsten Dank für deine Schikane,
ich habe dein liebendes Herz,
dafür ertrage ich, den Seelenschmerz.

In herzlicher Zuneigung verbunden

Unsere Beziehung bietet Stoff für Zoff.
Du möchtest frei sein, aber nicht allein sein!
Ich merke, mein Wunsch und ich nerven dich,
doch deine Sturheit nervt auch mich.

Was ist so schwer zu verstehen,
wir wollen doch nicht auseinandergehen.
Möchte doch nur deinen Namen tragen,
warum das Thema immerzu vertagen.

Du sagst: "Möchte die Welt erkunden,
deshalb bleib ich ungebunden.
Bleiben wir in herzlicher Zuneigung verbunden"?

Das zu akzeptieren fällt mir schwer,
dein Herz ist kalt wie ein Eismeer.

Risiken und Nebenwirkungen

Oftmals verschließen wir unser Herz
aus Furcht, dass es verletzt werden könnte.
Wir gehen kein Risiko mehr ein.
Dabei nehmen wir uns auch die Chance
auf die glücklichen Momente.

Vielleicht sollten wir beginnen,
hier und da
auch mal wieder ein Risiko einzugehen.

© Michael Jörchel

Mauerblümchen

Mauerblümchen

Unscheinbar, und doch so schön
Einsam und fast überseh’n
Blümchen an der Mauer fein
Wächst da so unschuldig rein

Efeu rankt mit Leidenschaft
Scheint zu rauben Dir die Kraft
Setzt Dich fort, wächst in die Höh‘
Auf dass jeder Dich auch seh‘

Niemand traut sich, Dich zu pflücken
Efeu droht weiter zu drücken
Doch Dein Köpfchen, hoch gestreckt
Neugierde erweckt

Und so kommt’s dass man sich fragt
Warum Du niemals verzagt
Hat der Weg auch harte Brocken
Du gehst ihn ganz unerschrocken

Wächst hinaus, ganz über Dich
Unbeirrt und zögerst nicht
Weißt Du doch, Du hast ein Ziel
Dass Du auch erreichen willst

Ach, ich fühle mich wie Du,
Höre mir beim Wachsen zu
weiß ich doch, dass es gelingt
Dass man alles fertig bringt.

© Inge Millich

Reisen ...

Wir reisen schon seit Ewigkeit
Wir reisen kreuz wir reisen quer
Wir reisen kurz und oft sehr weit
In Berge, Wälder, auch zum Meer.

Als Junge in nem kleinen Zelt,
Mit Kindern gern im Wohnmobil,
Im Alter weil es so gefällt
Im Grand-Hotel am Reiseziel.

Das Reisen durch das Leben war
An vielen Weichen und Stationen
Mit Hoch's und Tief's so manches Jahr
Weil beide gleichsam in uns wohnen.

Hier steigt wer zu dort auch wer aus
Wir reisen immer heiter.
Steht dann der Sensenmann vorm Haus
Reisen final wir weiter.

An Endstationen stehen dann
Die Toten unsres Lebens
Empfangen uns dort irgendwann.
Man reist doch nie vergebens.

Gedichte über Gefühle - Seite 623

Verbindlichsten Dank für deine Schikane

In herzlicher Zuneigung verbunden

Risiken und Nebenwirkungen

Mauerblümchen

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