Gedichte über Gefühle - Seite 577

„Heiße Luft!“ mault fauler Wind,
Windrad schnauft versunken,
„dass jetzt alle fortgegangen sind?“
fragt sich Heimat, wie betrunken.

Lässt den Abschiedsgruß zum Strahl,
Wort in Erde ritzen,
denkt sich still „wer hatte schon die Wahl,
diesen Schmerz hier auszusitzen!“

Grasen Sommerlichter dort -
treu, wo Blumen schwitzen,
finden anderes, gerechtes Wort,
die hier, die noch Kraft besitzen.



© Marcel Strömer
Magdeburg, den 01.09.2015)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!

Abschied nehmen ist sehr schwer.
Wo nehm ich Ersatz für das Verlorene her?
Es gibt mehrere Schritte aus der Krise..
sprechen,weinen, denken, schreiben - etwa diese?

Mach` Dir Deinen Schmerz bewusst,
so überwindest Du den Verlust.
Anfangs glaubt man nicht daran.

Erkenne Schwächen und auch Stärken
dann wirst Du es bald selbst bemerken,
bist ein einzigartiges Wesen.
Du kannst nur durch Dich selbst genesen.

Die Trauerarbeit braucht schon seine Zeit.
Nur muss man sie dann auch beenden,
um sich den neuen Seiten in Deinem Buch des Lebens zuzuwenden.

Das Leben hat noch so viel Schönes mit Dir vor.
Fang einfach neu an und Du wirst es erst viel später versteh´n.
Bald wirst auch Du wieder die Sonne seh`n.

Sie wird heller scheinen als je zuvor!

Schlaf mein Blut
und verstumme,
horch die Mauer klagt

grenzenlos
dazwischen,
Wut aus Stacheldraht

und deine Kunst
des Hoffens,
das ernstes Wort besagt

bleibt Zellentür
verschlossen,
bleibt jede Nacht vertagt


(geschrieben nach Besuch des Kunst- und Kulturfestival „Die Neue Sinnlichkeit 2015“ in der ehem. JVA Magdeburg)



© Marcel Strömer
Magdeburg, den 06.09.2015)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!