Gedichte über Gefühle - Seite 354

Weiß man,ob nicht jeder Regentropfen,
eine Seele ist,
die von oben kommt,uns Hinterbliebenen küsst?

Ich stand im Regen,nahm keinen Schirm,
wollte alle Küsse spüren,
ließ mich in einen Traum verführen.

Beim ersten Kuss fühlt ich den von Mama,
den zweiten von Papa,der letzte kam von Marion,
über die ich hab geschrieben schon.

Und mit zwei Jahren starb,er fühlte sich an,
wie von einem Kindchen,so zart.

Ich blieb noch lange stehen im Regen,
wollte noch mehr Küsse erleben,
konnte vor Glück mich kaum bewegen.

Und es kamen noch mehr von oben,alle an die ich gedacht,
hatten mir einen Kuss gebracht.

War nass bis auf die Haut,
bis die Sonne kam raus,dann hörten sie auf.

Werde nun öfter im Regen spazieren,
damit alle Seelen,die ich lange musste
vermissen,mich wieder küssen,
denn es gibt so Vieles,was wir nicht wissen.

Werde es auch Niemandem sagen,
als mein Geheimnis immer im Herzen tragen,
bis ich selbst mal nach oben kann,
und sie zu küssen dann.

Ich wurde zu spät geboren,
Omas und Opas schon verloren,
hätt´sie so gerne gesehen,
doch als ich geboren,
waren sie nicht mehr am Leben.

Wie gerne hätte ich Geschichten
von ihnen gehört,
die Großeltern ihren Enkeln abends
am Bett vorlesen,
bei mir war es leider nicht so gewesen.

Hab oft davon geträumt,dass sie noch wären da,
wenigsten eine Oma und ein Opa,
Fotos von ihnen sind noch geblieben,
lese jedes Wort,das sie darauf geschrieben.

Hätte sie so gerne noch gekannt,
doch ich treffe sie ja wieder
in diesem anderen Land,
hoffe dass sie erkennen mich,
denn sie sahen mich ja noch nicht.

Ich präge mir ihre Gesichter ein,
und oben mit ihnen zusammen zu sein.
Rufen mit einem Lächeln im Gesicht:
Oma und Opa erkennt ihr mich?

Sie werden wissen wer ich bin,
weil ich ihnen so ähnlich bin.

Und all die Geschichten,
die ich nie gekannt,werden sie mir erzählen,
in diesem anderen Land.

Wenn es Nacht wird in der Stadt,
alle Lichter gehen an,
laufen Viele einsam die Straßen entlang,
möchten nicht nach Haus´,
da ihre Einsamkeit ein Graus.

Sehen Pärchen die sich küssen,
sie alleine bleiben müssen.
Nur die Nacht sie umhüllt,
und kein wärmender Arm,
der ihre Herzen machen würde warm.

Führen Eigengespräche mit ihrem imaginären Freund,
einen Richtigen sie nie hatten,
nur schon lange von einem geträumt.

Ereichen noch die letzte Bahn,
die sie heim bringen wird,
hoffen da noch Menschen zu treffen,
doch sie haben sich geirrt.

Die Bahn ist so leer wie ihre Herzen,
all schon zu Hause sind,
mit ihren Lieben,bei brennenden Kerzen.

Auf sie wartet Niemand,
sind nur noch von Hoffnung erfüllt,
dass doch einmal Jemand kommt,
der ihre Einsamkeit stillt.

Unter einem Bäumchen,
lag ein Träumchen,
legte mich hin,um zu träumen mit ihm.

Schlief schnell ein,
ein schöner Traum stellte sich ein,
vom azurblauem Meer,das ich liebe so sehr.

Lief am Strand,wo ich Muscheln fand,
ging zu Bino,trank Cappuccino.

Sah Schiffe fahren,die anlegten am Hafen,
war dort,wo wir oft im Urlaub waren.

Hörte im Traum,das Rauschen der Wellen,
nein,es war nicht auf den Seychellen.

War in Italien,an der Adria,
traf Viele,die damals auch waren da.

Hörte Gitarrenklang,wo Jeder dazu sang,
schöne Lieder,
leider kommt diese Zeit nicht wieder.

Ich erwachte neben dem Träumchen,
es saß wieder auf seinem Bäumchen.

Dankte ihm,dass es hat gefunden,
wo wir einst verbrachten,so glückliche Stunden.

Hab im Traum nochmal erlebt,als ob es erst
gestern war,
dabei vergingen darüber schon so viele Jahr´,
doch war es genauso schön,
wie es damals in Italien war.