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Gedichte über Gefühle - Seite 1182


Tropfsteinhöhle

Irgendwie verwirrst Du mich,
machst mich konfus
kann nicht richtig schlafen
wie wird das erst, wenn Du neben mir liegst?
Bin aufgeregt und entspannt zugleich
ich möchte Dich empfangen und warte auf Dich
ein Kribbeln im Bauch kündigt Dich an
Wann werden wir uns das nächste Mal sehen?
Wann werde ich Dich das erste Mal spüren?
Ein Kuss, oder ein Streicheln Deiner Hand?
Was wird es sein? Wie wird es sein?
Ich weiß es nicht und freue mich trotzdem darauf
Bis jetzt verbinden uns schöne Gefühle,
Nasi-Goreng und eine große Apfelsaftschorle
miteinander, und...
Telefonkosten,
zehn Mark hier, zehn Mark da,
um Deine Stimme zu hören,
um Dich kennen zu lernen,
noch weiß ich wenig von Dir –
bruchstückhafte Biographie,
lose Lebenszusammenhänge
Du bist das schwierigste Puzzle, das ich kenne,
das ich kennen lernen möchte, um es zusammenzufügen,
Stück für Stück, bis Du ein Bild ergibst,
etwas, das ich greifen und begreifen kann
Noch bis Du mir ein Rätsel, aber ich möchte Dich
ein bisschen entschlüsseln, um Dir nahe sein
zu können, möchte wissen, wie es ist,
für Dich da zu sein, Dir nah zu sein,
bin gespannt, was Du mir von Dir zeigen magst,
Deine Bilder, Deine Gefühle, Dein Lachen, Deine Tränen?
Kann es kaum erwarten, Dich in den Arm zu nehmen,
freue mich wie ein kleines Kind, Dich zu sehen,
Dich zu halten und gehalten zu werden,
möchte Dich spüren, Deine nackte Haut spüren,
eine Sekunde wie eine Ewigkeit,
in der alles fließt:

Energie, Blut, Schweiß und Tränen,
ein Meer voller bunter Tropfen
wie in einer Tropfsteinhöhle mit Regenbogen
so dunkel und tief,
fast schon unheimlich,
unheimlich schön
möchte mit Dir wachsen und erwachsen werden
wie ein Stalagmit in einer Tropfsteinhöhle,
möchte bunt und fröhlich sein wie ein Regenbogen
an einem Herbstnachmittag,
ohne Dich zu drängen, ohne Dich einzuengen,
oder gar einzusperren,
Vögel brauchen ihre Freiheit,
strecken ihr Gefieder aus,
um Flugerfahrung zu sammeln,
um irgendwann in die Zweisamkeit
fliegen zu können,
mit Dir...


ls261299
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Der kleine Lothar oder: Ein Tag voller Leben

Die Sonne sinkt langsam dem Horizont entgegen
Ich gehe meinen Weg,
einen langen Weg,
meinen Lebensweg,
Fußabdrücke im Sand, endlos
Neben mir noch andere kleine Fußspuren im Sand
Mein bester Freund und Begleiter:
Der kleine Lothar
Ich spüre in mich hinein,
spüre eine langsam steigende Wut
mit jedem Wellenschlag mehr Wut
mein Puls geht immer schneller
und der kleine Lothar fängt plötzlich an, zu rasen
Er läuft um mich herum
vorwärts, rückwärts,
zieht immer größere Kreise,
ich höre ihn toben, fluchen, brüllen, schreien
ich sehe, wie er auf seinen Bauch trommelt, die Brust
Er gebärdet sich wild und wogend,
tritt mit den Füßen ins Wasser, dass es spritzt,
und wieder laute Flüche,
Zorn der nur so sprudelt,
Wurfgeschosse aus Sand,
ein ohrenbetäubender Lärm,
die Füße stampfen tief in den Sand,
als wöge er vier Zentner,
die Hände schlagen unsichtbare Gegner,
boxen Löcher in die Luft,
kleine Krebse, die das Weite suchen,
kreischende Laute, die zum Himmel ziehen,
Muscheln, die durch den Sand gewirbelt werden,
mir wird schwindelig, alles dreht sich
ich sehe ihn nicht mehr – und überall!
Diese Energie, diese schier endlose Energie,
Zorn, Wut, Aggressionen und Hass,
einfach unglaublich,
ein Orkan in Menschengestalt,
Wut, die wütet, Hass, der hasst,
selbst die Möwen sind erschrocken
vor so viel Atemlosigkeit,
wie ein Wirbelsturm wirbelt dieses Bündel Mensch
ohne Rücksicht auf Verluste
alles um ihn herum scheint verloren
angesichts dieser zerstörerischen Kraft
die Elemente werden bewegt,
alles bewegt sich,
nichts scheint mehr stillzustehen,
es scheint kein Ende in Sicht,
bis…
ja, bis…
…der kleine Lothar plötzlich auf den Boden sinkt,
völlig erschöpft und zerzaust
liegt er regungslos am Boden
und beginnt leise zu weinen
Schweiß- und Tränentropfen bilden langsam
ein eigenes kleines Meer
im weichen, weißen Sand
Als ich auf einmal die Ruhe vernehme,
die mich jetzt wieder umgibt,
sehe ich den kleinen Jungen
einige Meter entfernt im Sand liegen
Langsam gehe ich auf ihn zu,
und als ich bei ihm bin,
beuge ich mich zu ihm herunter
und umarme ihn liebevoll und zärtlich,
um ihm zu sagen: Alles wir gut!

Noch immer schlagen die Wellen an den Strand,
die Sonne ist längst im Meer versunken,
auch das Lied der Möwen ist verstummt
Der Wind hat sich gelegt
und langsam bricht die Nacht herein,
bevor nach vielen Stunden Dunkelheit
wieder ein neuer Tag anbricht,
ein Tag voller Leben…


ls131002
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