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Gedichte über das Gedicht - Seite 595


...und wieder habe ich etwas gelernt...

Heute gab es Momente, da wollte ich sterben.
Und es gab Momente, da habe ich geweint.
Momente des Zweifels und der Verzweiflung.
Ich kam mir vor, wie eine Sonne die ausgebrannt ist.
Leer...kraftlos....halbtot...

Es geht wohl nicht darum - solche Momente nicht zu haben.

Nichts ist ewig. Das Leben ist Veränderung.
Es vergeht wieder, indem man hindurch geht.

Man kann unglücklich sein, weil man etwas nicht erreicht oder bekommt.
Wahrscheinlich ist man auch unglücklich - wenn man es erreicht oder bekommt - weil man es nicht halten kann.

Es geht nicht um irgendein Ziel oder darum, irgendetwas zu sein...
es geht wohl darum, das zu sein was man ist - und um den Weg....das JETZT...es gibt keinen einzigen Moment, der nicht besonders ist...

Es geht nicht darum, nicht verletzlich zu sein, und auch nicht darum, nicht zu verlieren....sondern wahrscheinlich - werden wir das immer wieder tun...
es geht wohl darum, sich immer wieder auf seine Träume zu besinnen ....

Doch ....wieder ist es nur das, was vielleicht für mich eine Erfahrung ist....und jeder hat seine eigenen...

Eine Frage, die ich mir gestellt habe ist - Gibt es ein Nichts, das ohne Bedeutung ist?
Gibt es überhaupt ein Nichts - es hat doch alles irgendwie eine Aufgabe oder einen Sinn, oder?

Weiter habe ich versucht - gedanklich alles, was negativ ist, in meine linke Handfläche zu legen - und alles, was positiv ist - in die rechte.
Dann versuchte ich - meinen Fokus auf die rechte Hand zu legen....und doch zog es meinen Blick immer wieder zur linken.
Kann man sich im Leben wirklich nur auf´s Positive ausrichten? Ist es überhaupt möglich - sich sagen wir mal "für`s Licht zu entscheiden" und sozusagen sich für eine Welt einsetzen, in der das Gute siegt?
Kann es überhaupt einen Sieg des Guten geben? Einem Sieg würde immer ein Kampf vorausgehen und wenn das Gute kämpft - wäre es dann nicht auch Schlecht? Gut und Schlecht gibt es ja angeblich sozusagen sowieso nicht, sondern ist ein Gebilde unserer dualen Welt. Alles urteilsfrei sehen? ....dann wäre also das Ziel nicht - dass ich das eine oder andere anstrebe, sondern dass ich beides in mir vereine?

© A. Namer
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Das unvollendete Gedicht

Der Gedanke, der im Kopfe kreist,
ein Ende, welches totgeschwiegen,
Ein Herz, das blutet, eine Seele, die reißt
und ich dazwischen in Asche liegend.

Ein Gedicht über Freunde, die gingen,
Ein Gedicht über das Glück, das mich verrät.
Ein Gedicht über Dämonen, die mich fingen,
ein Gedicht über Kummer, das an der Seele sägt.

Doch auch die Worte haben mich wohl hintergangen,
was bleibt, ist eine stillgelegte Mühle.
Wann nur hat es angefangen,
dass ich nicht mehr vermag zu schreiben, was ich fühle.

Das Korn verrottet nun ungemahlen,
Im Stillen geht ein Zeitalter zu Ende.
Jetzt bin ich bereit den Preis zu zahlen
und reiche der Ungewissheit meine Hände.

Vergessen und doch irgendwie vermissen,
was früher so vertraut war, ist sich nun gänzlich fremd.
Die vielen unvollendeten Zettel sind zerrissen,
weil sein Schöpfer keine Reime mehr kennt.

Und mit halben Herzen bringt auf das Papier,
was in der Gedankensuppe konnte überleben.
Ich fühle, dass irgendwas tief in mir,
den Kampf schließlich doch hat aufgegeben.

Ein Kampf gegen die Zeit,
Meinen Kampf gegen das Verblassen.
Der Zwang sich festzukrallen, an dem was bleibt,
wenn mich alle anderen verlassen.

Ich bin die Ratte, die das sinkende Schiff nicht verlässt,
die weder nach vorne schaut, noch über ihren Schatten springt.
Es soll zu Ende gehen, der ganze Rest,
indem sie hier mit ihm ertrinkt.

Ein Rest Liebe, ein Rest der Dreisten,
der Rest von Friede, der Rest von den meisten.
Ein Rest zu klau'n, das Fünkchen Licht,
der letzte Traum, der Rest vom Gedicht.

Zu erkennen, was man jetzt nicht mehr hat,
und sich schließlich zu ergeben.
Endlich zu begreifen, man steht in Matt
und müsste sich ein Feld wegbewegen.

Doch der Schwarze König macht keinen Zug,
er fühlt sich nicht mehr ganz, nicht gut genug.
Die Worte wollen hinaus und offenbaren,
doch im Kopf ist es neblig und nichts mehr im Klaren.

N.Fender
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