Gedichte über das Gedicht (Seite 208)

Die Kaffee-Tasse

Heute
habe ich meine Kaffee-Tasse gefragt:
Wie fühlt es sich für dich an,
wenn heißer Kaffee
dein Innerstes erwärmt?

Wie gehst du damit um,
wenn kalter Kaffee
einfach stehen bleibt,
oder was tust du,
wenn Eiskaffee
dir kalte Füße bereitet?

Wie ist es für dich,
wenn du mit
Tee, Bier, Schnaps
Mehl, Zucker usw.
abgefüllt wirst?

Hättest du lieber die Wahl,
wer aus dir trinkt?

Sie meinte
"Alles okay!
An dem, was ich bin,
ändert all das nichts."

© A. Namer

Ich wollte einst Dompteuse sein

Ich wollte einst Dompteuse sein
und bändigen ein Tigerlein
doch als ich hab das Tier gesehn
da blieb mir's Herz beinahe stehn

Das war ein Tiger nicht ein ....lein
der dachte wohl, ich wäre sein
Er stellte sich gleich an mir hoch
was wollte er von mir denn bloß

Er schmiegte sich an meine Wange
sogleich wurde mir Angst und Bange
Ohje dacht ich, jetzt ist es aus
und so zu sterben, welch ein Graus

Da kam zum Glück und Gott sei Dank
des Tigers Weibchen fauchend an
Sogleich ließ er die Pranken von mir
mit eingezogenem Schwanz folgte er ihr

Nie mehr will ich Dompteuse sein
das sollte mir eine Warnung sein

Wisst ihr, mit wem ich meinen Mann betrüg?

Der Morgen geht so schnell vorbei
bis ich das Haus mal proper hab
Zum Dichten komm ich kaum dabei
drum dichte ich nie vormittags

Doch hab ich einen lieben Freund
der mir tagtäglich hilft dabei
Seit Jahren ist er mir schon treu
mit ihm geht's hopp, hopp, eins, zwei, drei

Und wer nicht weiß, wer der Kerl ist
mit wem ich meinen Mann betrüg
Kennt ihr denn Mister Proper nicht
kein Besseren als ihn es gibt

Du bist heut keine zwanzig mehr

Heut Morgen hab ich den Spiegel geputzt
mein Spiegelbild gefiel mir nicht
Denkste, auch das hat nichts genutzt
denn geändert hatte sich nichts

Fiel gestern Abend todmüde ins Bett
nachdem ich den ganzen Tag geschafft
Obwohl meine Arbeit rennt nicht weg
als eine Stimme sagte, gib acht

Du bist heut keine zwanzig mehr
besser, du teilst dir die Arbeit ein
Doch einteilen, das fällt mir schwer
bei mir muss alles sofort sein

Ich träume oft, wie sonderbar

Ich träume oft, wie sonderbar
diesmal war ich ein berühmter Star
Ein jeder musste Schlange stehn
um mich, sein Idol von nah zu sehn

Zu meinem Schutz waren zwei Bodyguards da
damit mir keiner rückt zu nah
Drum möchte ich auch kein Star sein
das schränkt nur meine Freiheit ein

Ich hätt wohl Geld in rauen Massen
was soll ich jedoch damit machen
Ich hab doch alles was ich brauch
habe zu essen und mein Haus

Nicht jedem wird die Chance gegeben
ein Leben so wie meines zu leben
Drum bin ich dankbar mit dem was ich hab
und danke dem Herrn dafür jeden Tag

Gedichte über das Gedicht - Seite 208

Die Kaffee-Tasse

Ich wollte einst Dompteuse sein

Wisst ihr, mit wem ich meinen Mann betrüg?

Du bist heut keine zwanzig mehr

Ich träume oft, wie sonderbar