Gedichte über Freundschaften - Seite 305

4 mühsame Jahre hast du geschafft,
gekämpft, gefallen und dich wieder aufgerafft,
alles aus dir rausgeholt, was in dir ruhte,
zum Abschluss wünsch ich dir alles Gute.

Und doch - es fehlte ein wenig Feingefühl wohl mir,
es gab Kuchen, es floss das Bier
und ich habe wirklich nicht dran gedacht,
dass man zu Feier des Tages am besten was zusammen macht

und war deswegen auch nicht dort.
Und bekam auch deshalb nichts von der Tort' :(
Doch widerstrebt es mir dich mit böser Absicht dich zu verprellen
und stattdessen einen Ausgleichtermin im Freundeskreis zu fällen.

Du weißt ja, ich bin ja eher frei,
doch gehören in den Kreis ja auch mehr zwei.
Drum lass uns die Verstimmung schnell wieder überwinden
und die nächsten Tage einen Ersatztermin finden.

Und außerdem soll der Grundtenor nun wieder sein:
Endlich kommt wieder mehr Kohle rein.
Und in Vergangenheit, das dich lang verfolgende Weh.
Darauf , und auf die Zukunft, Prost, B. Prof. T

N.Fender

Mein großes Glück

Immer habe ich Menschen getroffen,
Die lebensförderlich mir waren.
Mit ihrem Wissen konnte ich hoffen:
In Talenten soll man verharren.

Mit ihrer geistvollen Autorität
Und der persönlichen Motivation
Hat sie jener Nimbus umweht,
Welcher des Denkers Lohn.

Mein großes Glück war es dann,
Gleich vier Förderer zu erleben.
Diese halfen mir irgendwann,
Zum Schöpfertum Ideen zu geben.

Denn als ich nicht mehr weiterwusste
Und verzweifelt nach meinem Selbst suchte,
Brachen sie auf die versteinerte Kruste,
So dass ich lange ihre Nähe suchte.

©Hans Hartmut Karg
2025

*

Zwei Menschen spüren instinktiv,
wenn sie was Einzigartiges verbindet,
nach und nach zwanglos intensiv,
zw. ihnen sich Freundschaft einfindet.

Über Gemeinsamkeiten, die sie teilen,
Ansichten, Werte, auch oft gleiches Los,
wollen sich in Geheimnisse einweihen,
stehen gerne bei, falls die Not mal groß.

Doch Freunde sind auch nur Menschen,
das Leben hält oft Veränderungen bereit.
Verschiebt das gar gemeinsame Grenzen,
ist das Freundschaftsende nicht mehr weit.

Wenn die Basis nicht mehr weiter besteht,
weil einer jetzt völlig neuen Werten anhängt,
man sich besser aus dem Weg dann geht,
bevor ein Konflikt Erinnerungen verdrängt.

Oft hört man dann den einen laut klagen,
was für ein falscher Freund der andere sei,
sollte zu ihm halten, trotz der eigenen Taten,
der Zustand das anderen ist ihm einerlei.

Eine lange währende Freundschaft ist toll!
In Krisenzeiten ist sie kostbarer Zufluchtsort.
Um das zu bewahren, mache das Maß nie voll,
nur mit Achtsamkeit besteht sie lange fort.

© meteor 2025

Irgendetwas stimmt

Irgendetwas stimmt immer,
Doch irgendwas stimmt nie:
Die Zeit streut ihren Glimmer,
Manche werden gar zur Manie…

Deshalb suche niemals Dein Glück,
Wo Lebensfurcht weit verbreitet.
Schule lieber Deinen Liebesblick,
Wenn Du zum Glücke schreitest.

Geh‘ hin, wo man Dich wirklich mag,
Nicht nur vorgibt, dass man auf Dich zählt,
Ermögliche dort bei Nacht und Tag,
Dass man Dich als Freund erwählt.

©Hans Hartmut Karg
2025

*

Wenn ich Dich anseh,
so muss ich wirklich weinen.
Mein Herz tut weh,
für Dich aber wird die Sonne scheinen.

Du stehst gesellschaftlich oben,
ich dafür total unten.
Dich wird man überall loben,
doch ich habe mich mehr geschunden.

Erinnerst Du Dich noch an die Zeit,
als wir gemeinsam in der Schule waren.
Damals gab es zwischen uns keinen Streit,
wir sind im selben Boot gefahren.

Ja, es ist schon sehr lange her,
Du schriebst bei mir immer ab.
Heute behandelst Du mich unfair
und schaust verachtend auf mich herab.

Mit Beziehungen und einer eiskalten Brutalität
hast Du es zu Reichtum gebracht.
Gewiss, es ist die Realität,
niemand hat eine solche Karriere gemacht.

Wen interessiert die Vergangenheit?
Es klingt traurig und hart,
so verändert sich die Zeit,
es zählt immer nur die Gegenwart.

Was nützt ein riesiger Wagen,
ich will einfach nur leben.
Du kannst jeden Schmuck tragen,
Bewunderung werde ich Dir nie geben.

Nicht jeder ist zu faulen Kompromissen bereit,
nicht jeder dreht sich wie der Wind.
Gibt es für Dich noch Menschlichkeit,
oder wurdest Du durch den Wohlstand blind?