Verlorene Nähe

Ein Gedicht von Max Vödisch
Wenn ich Dich anseh,
so muss ich wirklich weinen.
Mein Herz tut weh,
für Dich aber wird die Sonne scheinen.

Du stehst gesellschaftlich oben,
ich dafür total unten.
Dich wird man überall loben,
doch ich habe mich mehr geschunden.

Erinnerst Du Dich noch an die Zeit,
als wir gemeinsam in der Schule waren.
Damals gab es zwischen uns keinen Streit,
wir sind im selben Boot gefahren.

Ja, es ist schon sehr lange her,
Du schriebst bei mir immer ab.
Heute behandelst Du mich unfair
und schaust verachtend auf mich herab.

Mit Beziehungen und einer eiskalten Brutalität
hast Du es zu Reichtum gebracht.
Gewiss, es ist die Realität,
niemand hat eine solche Karriere gemacht.

Wen interessiert die Vergangenheit?
Es klingt traurig und hart,
so verändert sich die Zeit,
es zählt immer nur die Gegenwart.

Was nützt ein riesiger Wagen,
ich will einfach nur leben.
Du kannst jeden Schmuck tragen,
Bewunderung werde ich Dir nie geben.

Nicht jeder ist zu faulen Kompromissen bereit,
nicht jeder dreht sich wie der Wind.
Gibt es für Dich noch Menschlichkeit,
oder wurdest Du durch den Wohlstand blind?

Informationen zum Gedicht: Verlorene Nähe

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12.10.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Max Vödisch) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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