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Gedichte über Freundschaften - Seite 285


Jutta

Ich weiß nicht, was es ist,
auf einmal bist Du da,
knallst in mein Leben,
ganz behutsam, vorsichtig, zurückhaltend,
und dann wieder mit voller Wucht,
ungebremste Kraft,
ungebremste Illusionen meinerseits,
von Hoffnung bis Gewissheit ist alles dabei,
Du inspirierst mich -
ohne Warnung und ohne Vorbehalt.

Wenn ich Deine Texte lese,
dann erlebe ich Dich als
sehr emotionale Frau,
die weiß, was sie will:
Bedingungslose Liebe,
liebe mich!, sagst Du mir,
liebe mich!, ganz oder gar nicht,
und wenn, dann mit allen sieben Sinnen,
das Leben hat Dich gelehrt,
keine Kompromisse mehr einzugehen,
leben und lieben mit Haut und Haaren:
sinnlich, ergeben, ekstatisch,
aber immer behutsam und respektvoll
und dennoch leidenschaftlich
mit und für den Partner.
Du nimmst und Du gibst gleichermaßen,
nie ohne Rücksicht und Achtsamkeit,
Deine Leidenschaft für das Leben und Lieben
lässt sich nicht bremsen,
und das ist gut so.

Das ist das, was mich an Dir so fasziniert:
Du schöpfst aus dem Vollen
und lässt mich und andere daran teilhaben,
ich komme ins Schwärmen von Dir
und weiß nicht, was ich empfinde.
Bin ich verliebt? Vernarrt?
Habe ich mich in Dich verguckt?
Ich glaube, es ist Dein Wesen,
das mich so fasziniert,
Deine Art, mit Widrigkeiten umzugehen,
dem Leben zu trotzen
und dennoch das Leben zu lieben,
Dein Wesen, das mich gefangen nimmt,
in Atem hält,
Deine Art, böse Dinge in Gute zu verwandeln,
Deine unvergleichliche Liebe,
die Du Deinem Sohn zukommen lässt,
und die Liebe und Leidenschaft,
mit der Du Deine Partner beglückst.
Diese gewaltige Kraft und Energie,
mit der Du Deine Mutter- und Menschenliebe
anderen Wesen um Dich herum schenkst,
ist unglaublich und faszinierend zugleich,
kann manchmal kaum glauben,
dass Du ähnliches erlebt hast wie ich.

Für diese Fähigkeit bewundere ich Dich,
das ist das, was ich an Dir so mag,
ebenso wie Dein Schreiben,
wie Du schon sagst:
Schreiben ist Jutta - Jutta ist Schreiben,
Du schreibst, was Du denkst und fühlst,
gerade heraus und ehrlich,
direkt, ohne Schnörkel,
und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen,
Du teilst Dich mit,
teilst aus und steckst ein,
immer ehrlich und bereit,
Dich selbst zu hinterfragen.

Jutta, ich bewundere Deine Kraft und Stärke,
Deine Sanftheit, Deinen Mut und
Deine Entschlossenheit,
dem Leben zu begegnen, wie Du es tust.
In vielen Deiner Texte finde ich mich,
meine Seele, mein Wesen wieder
und habe das Gefühl,
Dir sehr ähnlich zu sein.

Im Moment habe ich den Wunsch,
Dir auch sehr nahe zu sein,
die Zeit wird zeigen,
ob aus unserer Bekanntschaft
eine Freundschaft entstehen kann.
Ich würde mich sehr darüber freuen.
Und ich freue mich schon jetzt darüber,
dass wir uns kennen lernen durften,
dass Du mich entdeckt hast.
Vielleicht mögen wir eines Tages
unsere Lebenswege gegenseitig
ein wenig mehr begleiten,
als wir das jetzt schon tun.
Ich bin stolz, Dich ein bisschen zu kennen
und wer weiß?
Vielleicht lerne ich irgendwann
ganz, ganz viele bunte Seiten von Dir kennen,
nachdem wir mit den grauen begonnen haben...


ls160711
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Du und ich

Du liegst im Bett und schaust mir zu,
ich stehe im Zimmer und zupfe
an Deinem Schlafsack herum,
stehe vornüber gebeugt,
den Kopf unter der Deckenlampe,
plötzlich:
Ein Satz und schon
hängt Momo auf meinem Rücken,
„Angriff des Stubentigers“
würde ich das nennen.
Du lachst Dich indessen schief,
während ich versuche,
das Tier wieder abzuschütteln.
Du biegst Dich bereits vor Lachen
und ich gebe auf:
Lasse Deine kleine Katze
auf mir herumturnen…

Wir kämpfen uns durch die Massen,
dann ziehen wir Dich zu zweit auf die Tribüne.
Während Du Dir an der Brüstung
begeistert einen Platz erkämpfst,
sitze ich weiter hinten auf dem Boden,
den Rücken an die Wand gelehnt
und halte mir mit beiden Händen
die Ohren zu:
Verzweifelt versuche ich,
dem Lärm etwas entgegen zu setzen –
das sind die beiden Seiten
eines Jule Neigel-Konzertes.

Unvergesslich diese beiden Momente:
Zwei Episoden aus sechseinhalb Jahren
Freundschaft, unserer Freundschaft,
die ich so sehr schätzen gelernt habe,
die schon so viele Höhen und Tiefen
erlebt hat, die uns erlebt hat,
wie wir sie,
und nach jedem Tief
folgte wieder ein neues Hoch.
Immer wieder gab es Missverständnisse,
Neid, Misstrauen und Verärgerung,
aber wir sind jedes Mal
wieder aufeinander zugegangen,
haben einander zugehört,
uns gegenseitig ernst genommen
und verstanden,
verstanden und verstanden gefühlt,
konnten uns glauben,
dass Verletzungen nicht absichtlich geschehen sind,
und konnten uns auch wieder verzeihen,
um dann erneut aufeinander zuzugehen.
Das ist das,
was ich an unserer Freundschaft so schätze, Evelyn:
Unsere Offenheit und Ehrlichkeit,
aber auch die Intensität und
mögliche Intimität unserer Gespräche.
Keine Frau meldet mich mir
so ehrlich zurück wie Du.
Und dafür danke ich Dir!

Oft muss ich schlucken
oder reagiere erst mal mit Abwehr.
Doch dann merke ich immer wieder,
dass Du mich nicht kritisierst,
weil Du Spaß daran hast,
sondern weil ich Dir was bedeute.
Und das tut mir so unendlich gut!

Trotzdem verstehe ich aber auch
manchmal Deine Distanz nicht.
Denke, ich habe etwas falsch gemacht.
Höre lange nichts von Dir und weiß,
dass Du nur anrufst,
wenn Du etwas brauchst.
Damit kann ich schlecht umgehen.
Wünsche mir,
Du hättest öfter Lust,
einfach nur mal kurz mit mir zu plaudern.
Und weil ich es dann nicht abwarten kann,
rufe ich Dich an und siehe da:
Wir plaudern. Manchmal stundenlang.
Und dann weiß ich wieder,
dass unser Draht noch längst nicht
abgerissen ist, weiß, dass Du und ich
einfach unterschiedliche Bedürfnisse haben.

Ich weiß aber auch,
dass wir uns immer aufeinander verlassen können,
dass wir uns Halt und Stärke geben können,
Mut und Trost spenden,
wenn wir es brauchen,
und dass wir für einander da sind,
wenn Du oder ich den anderen brauchen.
Unsere Freundschaft befindet sich gerade
im verflixten siebten Jahr
und ich bin mir sicher:
Auch dieses siebte Jahr
wird ein verflixt gutes Jahr
für unsere wunderbare Freundschaft,
für Dich und mich!

Danke, Evelyn!


ls241204
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