Gedichte über Freiheit - Seite 91

ICH BIN
Mein Fels
Mein sicheres Fundament
Mein täglich fester Boden
Unerschütterlich
Unwiderstehlich
Mein Herz sicher haltend
Mich aufgerichtet -
Sein Schatz
Sein Stolz
Seine Freude.

SEIN HERZ
Sich sehnend Gehör zu finden
Erhoben um gesehen zu werden
Weinend über mir
Seine Liebe anbietend
Seine verletzliche Sehnsucht zeigend
Sich selbst mir anvertrauend
Demütig & freiwillig
meinen Herzensentscheidungen unterordnend
Sogar mein NEIN akzeptierend
Weiterhin frei -
Zu lieben.

MEIN HERZ
Zerbrochen auf der Schulter von ICH BIN
Verwurzelt in der Sicherheit
Seiner Gegenwart
Erhoben
Mit Würde & Respekt gekrönt
Frei zu empfangen, wählen, leben & regieren -
in Liebe.

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GREAT I AM
My rock
My safe foundation
My daily solid ground
Unshakeable
Irresistible
Holding me safely
Lifting me up
Showing His treasure
His pride & His delight -
My heart.

HIS HEART
Passionate to be heard
Lifted up to be seen
Crying for me
Offering me His love
Showing me His vulnerable longing
Entrusting me Himself
Humbly & freely
limited to my choices
Accepting even my NO
Still free to love -
Calling me His own.

MY HEART
Broken, carried on I AM 's shoulder
Rooted in the safety
of His presence
Lifted up
Crowned with dignity & respect
Free To receive, chose, live & reign -
in love.

Friedenstaube

Sie kommt bei so vielem
Symbolisch zum Einsatz
Gebraucht oder auch missbraucht
Symbol für den Frieden
Freiheit, gegen den Krieg
Sie schwebt über das Land
Will verbreiten Hoffnung
Auf Frieden hoffend
Gegen den Krieg

Überall auf der Welt
Doch sieht es keiner
Doch hört es keiner
So fliegt sie weiter unermüdlich
Die Friedenstaube mit dem Ölzweig
Voller Hoffnung und Zuversicht
Weiter über unser Land
Wann wird sie jeder sehen
Wann wird sie jeder begreifen

© Ingelore Jung
25. Juli 2020

Marxens Denkfehler

Der Karl Marx – kein Psychologe,
Geschichte wurde ihm zur Droge.
Für ihn gab's da Idee und Stoff –
So wurd' er Wirtschaftsphilosoph.

Dabei hat er doch übersehen:
Wenn Nachbarn Neueres erstehen,
Ist es immer auch mein Ziel,
Dass ich mithalten will.

Wär' er Psycholog' gewesen,
Hätt erfasst er jenes Wesen,
Das menschlich und tief verwurzelt
Immer ins Vielhaben purzelt.

Der Mensch will mehr sein, als er ist,
Will's haben schnell, in kurzer Frist
Und will damit auch ständig prahlen,
Selbst wenn er's noch nicht kann bezahlen.

Menschlich bleibt, wo wir denn sind,
Berauscht von Luxus, Konsumwind
Und haben so am End' nicht mehr,
Als volle Tüten – Taschen leer!

Wie soll's da gerecht zugehen,
Wenn die einen kaufen gehen
Und die anderen in Jahren
Alles nur im Säckel sparen?

Nimmt man Reichen alles ab –
Für den Staat die schönste Hab'! –
Mag man Hamsterkäufe wecken,
Die nicht mal die Armut decken.

Der Reiche schaut Waren nur an,
Auch wenn er alles kaufen kann.
Der Arme kauft, wenn Geld dann da
Und bleibt der Armut deshalb nah.

Die Umwelt spielt ja keine Rolle,
Man greift als Armer in das Volle
Und hofft, dass dies zur Hilfe führt:
Wer wird nicht gern alimentiert?


©Hans Hartmut Karg
2020

*

Auseinanderdriften
Und sich entfernen
Sich nicht mehr erreichen
Und nicht mehr gemeint sein

Sich bemühen
Und doch kalt bleiben
Sich annähern
Und doch distanziert sein

Versuchen sich zu lieben
Und sich doch verletzen
Versuchen sich zu berühren
Und sich doch abstossen

Weggehen wollen
Und doch nicht können
Bleiben müssen
Und doch nicht frei sein dürfen


© René Oberholzer