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Gedichte über Festtagsgedichte - Seite 259


Weisses Fest

Bejahen wir das Weihnachtsfest,
mit Gästen und Geschenken.
Die Seele baumelt losgelöst;
und lässt sich kaum einrenken.

Schon kommt der Weihnachtsmann im Dress,
mit: klopf,klopf klopf und: ho,ho,ho.
Das Kerzenlicht das leuchtet kess;
und macht die Welt ganz weiss und froh.

Im Glanz: Schneeflockenlichter.
Sie fallen und sie tanzen.
Was strahlen die Gesichter,
mit Lebkuchenromanzen.

Das weisse Fest, es ist so rein,
mit seinen Chorgesängen.
Und jedes Herz wird obendrein,
sich nicht mehr gross einengen.

Bejahen wir das Weihnachtsfest,
mit Flockenfallgestöber.
Und wenn ein Stern sich fallen lässt,
freut sich der Totengräber.

Kommt! nehmt die Eisbahn; und das Herz.
Führt die Kinder: Hand an Hand.
Das Weihnachtsfest, es geht vorwärts.
Durch die Uhr da rinnt der Sand.

Bejahen wir das Weihnachtsfest,
mit dem Glockenspiel was lärmt.
Und wenn das Glas, an Glas anstösst,
hat uns Weihnachtsfest erwärmt.

Abends dann, durch Frostnachtscheiben,
schaut der Mond uns lila an.
Selbst der Mond will länger bleiben,
nascht vom warmen Waffelstand.

Alle Augen, wie sie leuchten,
von dem Duft der Lieblichkeit.
Heute fälltes aus, das Beichten!
Schöne, schöne Weihnachtszeit!

Komm weisses Fest! Wir folgen dir.
Jedes Herz ist zeitenweit.
Du sanfter Engel vor der Tür.
Jubel, Trubel, Fröhlichkeit.

Bejahen wir das Weihnchtsfest -
Klare Nacht und einen Stern.
Wenn auch der Wind so eisig bläst,
haben wir dich trotzdem gern.

Nehmt alle Liebe! schenkt sie aus,
drückt sie auf Wintermünder.
Die Welt ist unser Weihnachtshaus,
ein bisschen nur geschwinder.
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Der verhunzte Nikolaustag

Neulich meinte meine Frau,
sie wisse eines ganz genau,
am Sonnabend käme der Nikolaus,
er käme auch in unser Haus.
Und ich solle den Besuch nutzen,
um meine Stiefel mal zu putzen.

Nikolaus? Ein fremder Mann?
So etwas man nicht dulden kann.
Ich saß die halbe Nacht im Keller,
die Schuhbürsten wurden immer schneller.
Vorher, nur zu unsrer Sicherheit,
verschloss ich alle Türen weit und breit,

legte überall die Riegel vor,
schob den großen Stein vor’ s Tor.
Der Hund lief frei im Hof herum,
käm Besuch, wär er nicht stumm.
So gesichert ging ich zu Bett,
war zu meiner Frau noch nett.

Ich schlief lange, ich schlief gut,
wie man halt so schlafen tut.
Als ich mich dann munter fühlte,
ich auch mal zum Wecker schielte.
Es war erst noch kurz nach acht,
da wird kein Auge aufgemacht.

Doch plötzlich ich im Bette stand,
weil ich was auf dem Nachtschrank fand.
Ein Stiefel, den ich selbst poliert
stand hinterm Wecker, ungeniert.
Oben guckte Knüllpapier heraus
als machte jemand nen Papierkorb draus.

Kann ja sein das nur aus Spaß
jemand meine Gedichte las,
sie nicht würdig fand beim Lesen
und hat sie ohne großes Wesen
einfach mittendurch gerissen
und in meinen Stiefel geschmissen.

Ich in die Latschen, Stiefel genommen
und bin aufgeregt in die Küche gekommen.
Dort hab ich das Behältnis entleert,
weil Müll nicht in meinen Stiefel gehört.
Es machte raschel, klirr, krach, peng
und dann roch es etwas streng.

Frau und Enkel meinten: „He, Alter,
du bist ja noch schlimmer als der Walter.“
Dann klärten sie mich lautstark auf,
der Nikolaus wär nur ein Probelauf
für den, der zu Weihnachten dann
kommt zu uns als Weihnachtsmann.

Nun war ich der größte Blamierte
und ein Scherbenhaufen die Küche zierte.
Rasierwasser und Schokofiguren
verliefen dort in braunen Spuren.
Finanziell lässt sich‘ s verschmerzen,
doch es bleibt das Manko in den Herzen.

Als wenn ich die Beulenpest hätt,
bin ich getrennt von Tisch und Bett.
Doch ich werde ein Vermögen löhnen,
um mein Frauchen zu versöhnen.
Nicht für BH‘ s mit Bügel und Bieschen
sondern für ein schönes Kongolieschen.

09.12.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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