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Gedichte über Farben - Seite 43


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Farbe. Ein Zyklus

Gelb
Uns ist geschenkt das blaue Meer
Und das kühle Flattern des Windes.
Die goldene Dämmerung zieht um die Stadt umher
Verspielt und unberechenbar gleich dem Wesen eines Kindes.

Die Wärme ist der nun grauen Luft entzogen
Und sammelt sich in unseren Herzen.
Die Vögel sind hinaus in die Welt geflogen
Und Zuflucht bietet das gelbe Licht der Kerzen.

Und die Sonne, die um die Erden jagt,
Erblickt wie eine Taube so frei den Horizont,
Fürchtet weder den Mond noch die Sturmfront
Und ihr heller Schein hat Tag für Tag zu leben gewagt.

Ein Schein, der zum Chaos neigt,
Doch heute so wie immer
Mit seiner Eleganz und seinem Schimmer
Uns den Weg in eine unbekannte Zukunft zeigt.


Blau
Ein Meer so ahnungsgrauend,
Dass Stille zu Einsamkeit umschlägt
Ein Wind, der Atem raubend,
Kreuz und quer über den Ozean fegt.

Blaue Blüten wachsen himmelsgreifend.
Duft, als würden sie fürchten,
Dass sich Beton und Firmament
Über ihr Häupter stürzen.

Blaue Winde, die sich wie Herden
Von Wilden über die Welt erheben,
Und auch wenn sie niemals Heimat werden
Uns ein Gefühl von Sehnsucht geben.

Lüsternd greift des blauen Lichtes Schein
In uns und zwingt uns zu verdrängen,
Dass sie vielleicht nicht die Länder,
Aber unseren Lebensdrang einengen.


Rot
Flammend, dass Funken zu sprühen beginnen,
Zieht ein Ton im Sturm der Geschichte dahin.
Rasend nach vorn, denn dorthin geht der Sinn,
Ein Brand, der auszog, uns zu besinnen.

Durch Hass und Krieg und Töten
Und nun, da es Funken schneit,
Ist man sich sicher: Es ist soweit!
Die Himmel sich durch blutige Rache röten.

Alle Würfel sind gefallen
Eine Jugend in Flammen, die Zeit zu brechen,
Kolonnen von Übeln zu rächen,
Blutig ins Herz des Jenseits zu stechen,
Dumpfe Schreie nun dröhnend durch die Lüfte schallen.


Grün
Grüne Meere voller Kronen,
Die über unserer Welt thronen.
Fortschritt hält mit Kolonnen Schritt,
Eine Ahnung geht heimlich mit.
Alles Grün ist jetzt vergangen.
Sicheln die Farne niedermähen,
Warme Dünste, die auf den Feldern stehen.
Rings lauter Wälder und Büsche,
Nur Gekreische und Gezische.
Alles Grün ist jetzt vergangen.
Dampfmaschinen nun sich trauen,
Sich ein Leben aufzubauen.
Bäume, die zittern; bleich vor Angst,
Weil du, Mensch, zu viel verlangst.
Alles Grün ist jetzt vergangen.
Doch das alles ist vorbei und
Weicht der allerdunkelsten Stund’.
Zerstörungsgeist der Menschheit glüht,
Der Ruhm uns Menschen sinnlos blüht.
Alles Grün ist jetzt vergangen.


Ende
Uns ging verloren die Schönheit der Welt,
Doch der Mensch seinen Egoismus behält.
Das Helle ist tot, die Buntheit schreit, das Dunkle weint,
Das deckt selbst unser Lärm nicht zu.
Die Natur hat angeklagt.
Ihr Feind, der warst du.
Noch ist’s Zukunftsmusik, bald vielleicht Realität.
Für’s Gelbe, Blaue, Rote und Grüne ist’s bald vielleicht zu spät.
Ein schwarzes Donnern zieht auf, ein greller Sturm bricht an,
Das goldene Tal droht zu entzweien,
Wenn wir uns nicht
Von unserer Einfältigkeit befreien.
Ansonsten fehlten dem Baumreich die Krone,
Wolkendecken ließen den Sonnenschein ergrau‘n.
Der Gesellschaft letzter Lohne
Seien Erinnerungen vom letzten Traum

In einem anderen Leben haben wir uns ewig

Das Schöne vergeht ebenso wie das Hässliche, das Gute so wie das Schlechte.
Alles besteht nur in unserem Geiste fort, und dort haben wir die Kraft zu entscheiden, in welchem Licht wir es betrachten. Die Entscheidung, ob es uns Schmerzen bereitet, ob es uns freut oder ob es uns glücklich macht, liegt bei uns.
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