Gedichte über Fantasie - Seite 543

Desöfteren lese ich überall Texte voller Idiotie,
begreife selbst nicht nach wiederholtem Lesen,
worin sieht ein Mensch dabei noch Phantasie,
zu stringent konstruierte automatische Synthese.

Auf Teufel komm raus wirkt aneinandergereiht,
was ein Algorithmus ausspuckt als Produkt,
was dem Ganzen etwas Künstliches verleiht,
menschlich ist dabei wohl nur noch der Input.

Absurdes Theater in Programmkode portiert,
Sartre und Camus in einer modernen Welt,
existenzialistische Philosophie desorientiert,
wunderbar sinnentleert durch KI dargestellt.

Ob dabei sie sich auch ein Bild davon macht,
wenn sie beim Generieren Metaphern benutzt?
Ein menschliches Hirn es zuerst hat vollbracht,
das passende Sinnbild wird zurechtgestutzt.

Erkennt der Computer in Begriffen Paradoxes,
sind Fleischsalat, Originalkopie für ihn normal?
Ist bösartiger Gefrierbrand nichts Besonderes,
eine Frauenmannschaft wie ein Walfisch banal.

Mit Fruchtfleisch am Busbahnhof wird hantiert,
verschwindet im Wahlpflichtfach der Schublade.
Was das Gehirn von alleine schnell analysiert,
wird von der KI nur mit Menschenhilfe Software.

© meteor 2025

–Seine Welt steht Kopf –
-1-
Mein Baby kriegt eine Frau,
aus Früchten wächst ein Obstbaum,
über Enten ein See schwimmt
ist alles falsch, alles stimmt.
-2-
Ich höre mit den Augen,
Ohren zum Sehen taugen
mit dem Hintern ich denke,
auf Händen Schritte lenke.
-3-
Aus der Sonne fällt Regen,
nur Hähne Eier legen,
Mondstrahlen Erde wärmen,
Pferde fliegen in Schwärmen.
-4-
Die Welt, auf den Kopf gestellt,
noch nicht auf die Füße fällt,
Sternenlicht, schwarz wie die Nacht
auf Gestein wie Glas zerkracht.

Anmerkung:
Verwirrung Ende eines feuchtfröhlichen Vatertages