Gedichte über Fantasie - Seite 535

- Der umerzogene Mann -
-1-
Mit einem Mal zeigt der "dressierte Mann,"
dass er sich auch anders verhalten kann,
denn selbstgefällig gab er sich zuvor,
lieh Frauen so gut wie nie ein Ohr.
-2-
Auf ihren Befehl hin er "Männchen macht,"
dabei wie ein Honigkuchenpferd lacht,
sich gern an kurzer Leine führen lässt,
einen "Maulkorb" trägt, so Frauen nicht stresst.
-3-
Zum braven "Ja-Sager" umerzogen
schlägt er um Streitgespräche nen Bogen,
pflichtet bei, auch wenn es ist gelogen,
Frauen hat er eh schon stets betrogen.
-4-
Gehorsam frisst er Frauen aus der Hand,
während sie reden, hält er seinen Rand,
auch wenn sie sich an Themen festbeißen,
sich über ihn die Mäuler zerreißen.
-5-
Die Frauen blickt er treu ergeben an,
duckt sich, macht sich klein – er nicht anders kann
und schaut mit "Dackelblick" zu ihnen auf,
das war früher weder Sitte noch Brauch.

Ich träume von deinen Lippen,
wie dein Mund sich auf meinen presst,
von der Wand mit den Abdrücken,
die dein Körper auf ihr hinterlässt.

Du wehrst dich nicht wirklich
gegen die Hände, die dich erkunden,
stellst dich mir frei und willig,
dein Blick provoziert neue Wunden.

Deine bloße Haut will Knutschflecke,
Kratzer und Bissspuren voller Lust,
im wilden Gedränge in der Ecke
stillst auch du deinen Raubtierdurst.
­
Unter uns ein tuchbedeckter Boden,
zerwühlt, verstreut rangeln wir darauf,
drücke dich eng an mich im Knoten,
so gibt es aus uns kein heraus.

Im Vollkontaktkampf ringen wir uns matt,
völlig ko beißt du dir auf deine Lippen,
ich bin der Grund für deine Leidenschaft,
schmutzige Laken und Lust verzücken...

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