Gedichte über Fantasie - Seite 532

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Goldie, das „Blondchen“ fürchtete sich
vor Mäusen im Haus ganz fürchterlich,
eines Morgens flitzte eine Maus
in der Küche herum, welch ein Graus!
-2-
Goldies Herz raste in höchster Not,
sie bombardierte die Maus mit Brot,
wagte vor Entsetzen mit viel Schwung
Richtung Mäuserücken einen Sprung.
-3-
Goldie schrie, gab von sich Geröchel,
hatte sich verknackst beide Knöchel,
hämisch kichernd saß in der Ecke
die Maus, machte Goldie zur Schnecke.
-4-
Goldies Wut war nicht mehr zu zähmen,
sie wollte sich nicht länger grämen,
begoss die Maus mit Milch, Sahne, Saft,
rutschte dann aus, stürzte, war geschafft.
-4-
Goldie wurde von ihr ausgelacht,
Maus hatte sie sich aus dem Staub gemacht
bevor Goldie zur Besinnung kam,
sie spürte in sich Zorn, Schmerzen, Scham.

Sie spürt seinen Blick,
er ihre
stille Bewunderung.

Sie sieht in ihm ihr Glück,
er ist fasziniert,
sie weiß genau warum.

"Warum nicht beichten?",
seufzt Amor auf seiner Wolke,
"ein Blinder sieht die Zeichen,
dass beide sich lieben wollen!"

Doch Minerva lächelt nur weise:
"Manche Liebe ist dazu da,
gefühlt, in Blicke gehüllt, leise,
nicht ausgesprochen zu werden.

Sie sind weder ängstlich noch feige,
sind sich auf ihre Art sehr nahe,
sind am Schwärmen alle beide,
das ist einfach ihre Liebessprache!"

Amor rollt da die Augen:
"Immer diese Gefühlsduselmasche!
Wie sie sich belauern, nicht trauen,
jetzt komnt endlich mal zur Sache!"

Minerva lächelt da nur süffisant:
"In ihren Köpfen, uns unbekannt,
schon manch Amouröses stattfand.
Schmachtblicke sind dafür Garant."

Da verzieht sich auch Amors Gesicht
zu einem gerötet frivolen Grinsen,
versöhnt dank Minervas Liebessicht,
ist er geduldig weiter am Hinsehen.

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