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Gedichte über die Erkenntnis - Seite 88


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Die Puppe

Zur Weihnachtszeit da träumte Anne,
fast jede Nacht vom Weihnachtsmanne.
Würd` er auch an das Mädchen denken
und ihr das Heißersehnte schenken.
Dies Püppchen mit dem goldenen Haar,
das sie dereinst im Kaufhaus sah.

Ihr Vater sagt, er hätt´ kein Geld,
doch Weihnachtsmann der Kinderheld,
der über all die Kleinen wacht,
hat sicher auch an sie gedacht.
So sagt sie sich und wartet nun,
wie es die meisten Kinder tun.

Als dann der Heilige Abend kam,
die Dunkelheit das Tagwerk nahm.
Der Weihnachtsbaum im hellen Schein,
fing froh den Hauch von Weihnacht ein.
Doch gab´s kein Püppchen für das Kind
und um das Haus strich kalt der Wind.

Dem Mädchen brach beinah´ das Herz,
so übergroß in ihren Schmerz,
sah es still in die Dunkelheit,
die vor dem Fenster weit und breit.
Und eine heiße Träne rinnt,
vor Kummer seufzt das brave Kind.

Der Mutters Worte trösten kaum,
auch nicht der buntgeschmückte Baum.
Die neue Jacke ist zwar schick,
so mollig warm, so flauschig dick.
Doch schöner wäre, wie erwähnt,
das Püppchen, das so heiß ersehnt.

Plötzlich ertönt die Haustürschelle.
Wer steht so spät noch vor der Schwelle?
Der Vater geht um nachzusehen.
Wer kann da vor der Türe stehen?
Bald kehrt er in das Haus zurück
und seine Augen sind voll Glück.

Ein Päckchen hält er in der Hand,
auf dem “Für meine Anne“ stand.
Und in dem Päckchen wohlgebunden,
hat sich die Puppe bald gefunden.
Nun strahlt des Kindes Angesicht.
Der Weihnachtsmann vergisst dich nicht!

© Hansjürgen Katzer, Dezember 2002
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