Gedichte über die Erkenntnis - Seite 590

Wir und die Zeit


Wir müssen begreifen,
das Unsterblichkeit
kein Streben
des Universums ist.
Trotzdem haben wir viel Zeit,
um uns weiterzuentwickeln.
Wir müssen nur anfangen
sie uns zu nehmen.
Da kann man auch ruhig
gierig sein.

Wenn wir sterben,
dann nie alleine.
Alles hat einen Sinn
somit auch der Tod,
denn er ist ein Teil
des Universums.


Jwu 68

-1-
Nach Jahrzehnten kehrte ich zurück
in meine alte Heimatstadt
wollte eintauchen ins Kinderglück,
doch wurde enttäuscht, fühlte mich matt.
-2-
Erst folgte ich vertrauten Wegen,
die Erinnerung lebte auf,
dann begann Unmut sich zu regen,
ich war verwirrt, konfus, vollauf.
-3-
Wälder, Wiesen, wo wir einst spielten
gab es nicht mehr, nur noch Beton,
sie dem „Bauwahn“ zum Opfer fielen,
ich verlor fast meine Fasson.
-4-
Die Tränen der Enttäuschung flossen ,
Teil der Kindheit war begraben,
was ich als Kind hatte genossen,
konnte ich niemals mehr haben.
-5-
Auf dem Friedhof ich Gräber vorfand,
von meinen Spielkameraden
da schnürte sich um mein Herz ein Band,
in Trauer ich mich plötzlich befand.

meine Stimme schmilzt
im heißen Asphalt
die Worte rinnen
in graue Pfützen

kein Neonlicht
das sie erhellt
kein Ton in Schwingung
der sich wellt

mein Fußabdruck
allein erzählt
von mir und dem
was ich gewählt

als ich am Abgrund stand
am leeren Grab
die Seele mir
die Tode nicht vergab

ich setzte meine Spur
in Luft
vom Wind verweht
wird still ihr Duft