Gedichte über die Erkenntnis - Seite 350

Ich athme,
also bin ich.

Ich gehe,
also leb ich.

Ich denke,
also verwandel ich.

Ich fühle,
also erreich ich -  Mich und die Welt,
Himmel und Erde,
Pflanze und Stein,
Menschen und Tiere -

Das ist Leben, das ist Sein.






©Laetitia Pavy

Was ist gerecht was ist real?
Wie zeigt sich eine Entscheidung nur,
die nicht geprägt vom Ego ist,
oder Teil der Hilfe dem anderen zu dienen?

Wer sagt, was richtig ist und falsch?
Wer wagt, was wahrhaft ist und echt?
Wie kann von außen ich beurteiln,
Was für jeden scheint gerecht?

Entscheidet die klare Vermeidung des Leids?
Beurteilt der funkelnde Wunsch nach Glück?

Es scheint eine wiederkehrende Reise,
Und doch kommt man immer zum Punkt zurück:

Wie will ich leben?
Wie will ich sein?
Was möcht ich geben?
Bleib ich allein? - für welchen Preis? -

Entscheidet das Sein.







©Laetitia Pavy

Ein paar Worte ...

Reden ist uns ein Bedürfnis
Sagen, was den Geist bewegt
Worte haften im Gedächtnis
Dazu das, worum's sich dreht

Zufriedenheit und auch Verständnis
Beweisen immer wieder Feingespür
Wenn der Mensch ist in Bedrängnis
Sind Zuhören und Folgen hier die Kür

Hilfreiche Geister sind gesucht
Ein Fünkchen Glück dazu gebucht
Der Horizont wird abgeschätzt und abgeglichen
Bis der Berater in Gänze dann dazwischen

Drum hält man oftmals den für Klug und Weise
Der offenen Ohrs und dessen Mundwerk still bis leise
Denn selbst über die leise Stimme ausgesendet
Sich unverstandene Weisheit leicht zu eigenem Verrat bewendet ...


© Auris cAeli

….Wenn ich noch nicht gedichtet habe,
erfasst mich ein Gefühl von Scham,
dass ich mich nur am Nichtstun labe,
faulenzend, nutzlos, flügellahm.
…. Da such ich mir ein Schreibgerät
und find es schließlich irgendwo.
Die Angst ist wie vom Wind verweht,
ein solcher Ablauf macht mich froh.
….Dann such ich mir ein Thema aus –
es gibt ja hunderttausend Themen.
Doch ich kann aus dem Blumenstrauß
ganz nach Belieben etwas nehmen.
….Es sollte was Besond´res sein,
doch hab ich Nichts, rein Nichts gefunden.
Ein Akt der Schöpfung voller Pein
mit alten, unverheilten Wunden.
….Ich komm und komm und komm nicht weiter,
es läuft nicht, wie es mir gefällt.
Jetzt brauch ich Haken, Strick und Leiter.
​​​​​​​Ade, du öde, schnöde Welt!
Silesio

viele Gedichte schreibe ich
früh morgens im Bett
auf einer sehr harten Matratze
sie erinnert an das Leben
für mich war es meistens hart
für andere oft noch viel härter
manche hat das stark gemacht
andere sind daran zerbrochen

die glorreiche goldene Zukunft
die man uns stets hat versprochen
ist wohl ganz leise weg gekrochen
war eh nur Zweck zum unterjochen
Glaube an Glück wurde gebrochen
waren immer Worte die nicht leben
alles eben nur versprochen.

meine Worte sollen aber leben
dafür will ich gerne alles geben
schreib weiter auf dem Tablett
Gedichte auch im Federbett
gerne setze ich sie ins Internet
manchmal auch in einen Chat

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba