Gedichte über die Erkenntnis - Seite 297

Die Welt erstrahlt im Sonnenlicht,
zeigt farbenfroh uns ihr Gesicht.
Das Leben zeigt uns viele Farben,
die alle eine Bedeutung haben.

Weiß ist die Unschuld, rein und klar,
wie es ein Jeder einmal war.
Weiß ist die Farbe für die Braut,
weiß ist der Schnee, weiß unsere Haut.

Blau steht im Leben für die Treue,
die man sich täglich schwört aufs Neue.
Blau sind der Himmel und das Meer,
auch blaue Augen gefallen uns sehr.

Rot steht für Liebe, Leidenschaft,
zeigt uns im Leben Stolz und Kraft.
Rot ist das Feuer, rot das Blut,
rot steht für Macht und auch für Mut.

Grün steht auf dieser Welt für Hoffnung,
für die Natur und auch für Umschwung.
Grün sind die Wiesen und die Wälder,
grün sind im Sommer Tal und Felder.

Schwarz ist das Zeichen für die Trauer,
schwarz ist die Nacht, und noch genauer:
Schwarz ist das Ende, ist der Tod,
Schwarz ist die Farbe für die Not.

So begleiten Farben uns durchs Leben,
traurig, würde es sie nicht geben.
Jede Farbe ist für uns wichtig,
würde eine fehlen, wäre nichts mehr richtig.


© Kerstin Mayer 2003

Alle sperren, doch ich verstehe,
weil ich in dir mein Spiegelbild sehe.
Denn jede Meinung ist wohl was wert,
wenn man sie allein mit Ohren ehrt...
...dann kann man auch leichter diskutieren
und vielleicht gar überzeugen,
denn man muss sich nicht immer der Allgemeinheit beugen,
sondern ehrlich sein, frei darüber sprechen,
damit wir nicht an uns zerbrechen.
ich verstehe, war und bin ich selber bös' und gut,
wohnt in mir auch Hass und Wut.
Siehst du, ich bin voller Fehler, so wie du
und genau deswegen höre ich zu.
Ich möchte für meine Lieben Trost sein,
möchte ihnen in ihrer Leere entgegenschrei'n:
"Sei du selbst, gib dich nicht auf!"
und nehme dafür alles im Kauf.
Dass ich nirgendwo reingehöre,
weil ich niemanden abschreibe.
Dass Menschen mir aus den Weg gehen,
weil ich noch immer Gefühle zeige.
Dass Ehrlichkeit mir Gesellschaft zweifelnde Blicke beschert.
Das alles sind mir aufrichtige Worte wert.
Ich werde jede einzelne Träne von dir fangen,
jeden Schlag von dir ertragen,
jedes Wort, das sie nicht hören,
kannst du, statt ihnen, mir nun sagen.
Ich ertrage die Nacht und das Licht in deinen Herzen,
werde mit dir glücklich sein, lachen und scherzen,
werde mit dir leiden, klagen und wein.
Werde zum ersten mal und dann endlich für immer
für dich - für euch wahrhaftig sein...

N.Fender

Es ist verloren - ungefunden,
was mein Herz hat ausgehüllt.
Da steh ich nun mit diesen Wunden
und frage mich, was es mit Masse wieder füllt.

Die Liebe? Freundschaft? Zusammensein oder Glück?
Doch wäre es so einfach, wäre da nicht dieser Pein.
Was ist's nur, jenes verlorene Stück,
was mir verbietet rein zu sein.

Ich gehe voran, geradeaus,
Dem Erfolg, der Allgemeinheit Streben entgegen,
Ich sehe einen Beruf, eine Familie, ein Haus,
dabei scheint sich bei mir doch nichts zu bewegen.

Denn wenn erst der Leib kurz vorm Ziel das Ziel vergisst
und ich mein eintöniges Leben wieder verfluche
Dann ist mir endlich klargeworden
dass ich gar nicht weiß, wonach ich nun WIRKLICH suche.

N.Fender

Gestern ging’s mir noch sehr prima,
draußen herrschte warmes Klima.
Dann kam dieser Stich im Rücken,
kann nicht liegen, mich nicht bücken.
Jeder Schritt bringt Last und Klage.
Ob ich das noch lang ertrage?

Kann nicht mal die Schuhe schnüren,
ohne diesen Schmerz zu spüren.
Bin ganz steif und komm nicht runter,
fühl mich wirklich nicht mehr munter.
Ist wohl so an jenem Tagen,
wenn des Ischias Nerven plagen!

Wenn die alten Hexen schießen,
kann man´s wahrlich nicht genießen.
Franzbranntwein und warme Bäder,
rät mir von den Nachbarn jeder,
Katzenfell, ein Spruch der Elfen.
Nein, hier muss der Doktor helfen!

© Hansjürgen Katzer, November 2002