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Gedichte über Engel - Seite 66


Anmut

Aus dem grauen Nebel heraus schwebte sie sanft herab.
Ihr weisser Umhang umhüllte sie so ruhig und flüssig schwingend,
wie sie sich selbst harmonisch im Takt einer imaginären beruhigenden Musik bewegte.
Ihre Hände, Arme und ihr Oberkörper bewegten sich graziös und weiblich fließend,
wie wenn ein leichter Wind durch sie hindurch wehen würde.

Ich konnte meinen Blick nicht von ihr abwenden, so fesselnd, betörend, sinnlich war ihr ganzes Erscheinungsbild.

Eine zarte, jugendliche Schönheit, von innen her leuchtend.
Sie bewegte sich langsam und annmutig auf mich zu.
Mit jedem Schritt nahm ich ihr Antlitz klarer und wacher in mich auf.
Wie wenn mit jedem Atemzug ich auch einen Teil ihrer Schönheit in mich einatmete.
Ihr Rücken gerade, ihr schlanker Körper wohlgeformt.
Ihr sonnenerfülltes, weisses Haar bewegte sich ebenfalls sinnlich fließend um ihr gleichförmiges Haupt.
Augen und Mund lächelten in perfekter Aufrichtigkeit eines Wesens mit reinem Herzen.
Ihr Gesicht spiegelte Mut, Kraft, Ausdauer und Intelligenz wider.

Anmutig ! .. Was für ein stimmiger Begriff !
Schönheit gepaart aus weiblich perfekter Form und Bewegung, ästhetisch und elegant.
Mein Mund stand offen vor Staunen.
Meine Augen waren geweitet und sie blickte mich direkt an.
Wie leichte Blitze schlug das Licht ihrer diamantenen Augen in die meinen.
Als sie vor mir stand, fing ich langsam an, mich wieder aus der Unendlichkeit des Augenblicks zu lösen und mich der Realität zuzuwenden.
Die Bewegungsstarre fiel langsam von mir ab.
Ich schloss meinen Mund.

Als sie wahrnahm, dass ich wieder aufnahmefähig und präsent war, öffnete sie ihre sinnlichen Lippen und sagte:
„Endlich darf ich mich Dir zeigen!
Wie lange habe ich auf diesen Moment gewartet.
Diesen Moment, wo Du, mein Geliebter,
mich in all meinem Sein wahrnehmen und erkennen kannst.
Auch wenn dieser Moment nur kurz ist, so sollte er doch unvergesslich bleiben.

Ich bin’s, Dein göttlicher Begleiter!
Dein Schutzengel, Dein Führer, Deine Muse.
Du hattest durch all Dein wunderbares Wirken auf Erden einen Wunsch frei !
Und Du hast Weise gewählt!
Du wähltest, mich zu sehen, zu fühlen, zu umarmen und mir zu Danken !
Was für ein Wunsch !
Ich freue mich so dermaßen, wie es ein normaler Mensch nicht begreifen kann !“

Tränen der Freude liefen über meine Wangen, als ich sie erkannte.
Zärtlich nahm ich sie in meine Arme, drückte sie vorsichtig an mich und flüsterte in ihr Ohr:
„Danke … danke für alles, was Du für mich je getan hast !
Meine Zuwendung und meine Liebe mögen Dich immer umarmen und mit Wärme erfüllen !
.. So wie ich es jetzt tue !“
Langsam löste ich mich von ihr.
Die Freude in ihrem Gesicht brannte sich in mein Gedächtnis.
Diese Erinnerung wird mir in allen Zeiten ein Spiegelbild der Liebe sein,
das mich, auch in dunklen Zeiten, erheben und erfüllen kann.

Dann trat sie einen Schritt zurück und wurde wieder durchscheinend.
Langsam löste sie sich auf.
Meine Hände suchten die ihren, berührten sich ein letztes Mal an den Fingerspitzen. Sanft trennten sie sich, als sie hinter meiner Wahrnehmungsgrenze verschwand.

*

Danke ..
für Deine Inspirationen, die in mein Bewusstsein drangen
Danke ..
für Deine Lieder, die in vergessenen Träumen erklangen
Danke ..
für Deine Energie, die, wie ein zarter Windhauch, mich zärtlich berührt
Danke ..
für Deine Führung, die mich im Labyrinth zu dem Ausgang führt
Danke ..
für Dein Licht, das mein eigenes erregt
Danke ..
für Deine Treue, die mich stets tief bewegt
Danke ..
für Dein Training, das mich besser werden läßt
Danke ..
für Dein Sein, das dass meine nie verlässt !

© jogdragoon
Bibat ex me qui potest
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Dein Dritter Todestag mein erster, an dem ich es wirklich weiß

Heute ist der Tag.
Drei Jahre.
Seit du fort bist.
Und heute ist das erste Mal,
dass ich es wirklich weiß.

Ich sitze hier,
mit schwerem Herzen
und zu vielen Erinnerungen,
die plötzlich laut werden.
Und einer Leere,
die heute größer ist als sonst.

Ich denke an all die Male,
wo ich traurig war
und du da warst.
Wie du einfach meine Hand genommen hast,
so selbstverständlich,
so ruhig.
So lange,
wie ich es brauchte.

Manchmal hast du nichts gesagt.
Manchmal nur das:
„Jetzt essen wir erstmal einen Keks.
Oder ein Stück Schokolade.
Dann geht es dir bestimmt bald besser.“

Und oft hast du recht gehabt.

Heute würde ich so gerne
deine Hand spüren.
Noch einmal.
Nur für einen Moment.
Ein kleines Stück Schokolade,
mit deiner Stimme daneben.
Ein „Ich bin da“,
von dir.

Aber du bist nicht mehr da.

Im Jahr 2022 hatte ich es gespürt.
So deutlich.
Irgendwas war passiert.
Mit dir.
In dir.
Ich habs gefühlt, Oma.
Aber ich hatte solche Angst,
dass mein Gefühl stimmt.
Und ich habe gewartet,
mich gedrückt vor der Wahrheit
bis ich es nicht mehr aushalten konnte.
Und gefragt habe.
Und erfahren habe:
Du bist schon lange nicht mehr da.

Ich war nicht da.
Nicht bei dir.
Nicht in deinem letzten Moment.
Und das tut weh.
So sehr.

Du warst so oft mein Halt
und ich war es nicht für dich.

Aber vielleicht hast du es gespürt:
Wie sehr ich dich gebraucht habe.
Wie oft ich mir gewünscht habe,
du wärst meine Mama gewesen.
Weil du mein Zuhause warst,
mein sicherer Ort,
mein Licht,
wenn alles andere dunkel war.

Ich glaube,
du hättest mehr für mich getan,
wenn du gewusst hättest wie.
Aber deine Liebe war schon alles.
Du warst mein Trost,
mein Keks,
meine stille Rettung.

Heute halte ich mich selbst,
so gut ich kann.
Und ich halte dich
in Gedanken,
in meinem Herzen,
in all den Tränen,
die heute endlich fließen dürfen.

Ich liebe dich, Oma.
Ich vermisse dich.
Und ich danke dir.
Für alles.

Ich hoffe, du bist jetzt ein Engel,
der über meinen Sohn und mich wacht,
sanft und still,
uns liebend beschützt,
so wie du es immer getan hast.

Ich hätte dich so gern noch einmal gehalten, Oma aber heute halte ich dich in mir. Und das wird für immer so bleiben.
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