Gedichte über die Einsicht - Seite 152

Nach all den Jahren
schreib' ich mir
ein allererstes Mal;
und wünschte du verziehest dir,
die Schwermut auch einmal.

Um mich zu offenbaren
schreibe ich
was immer auch gescheh';
wohin die Augen führen dich,
dass daraus Freude seh'.

Nach allem was gewesen
schreib' ich dir,
so übe dich in Nachsicht
und sei nicht sauer wegen mir,
ich reime nur zur Einsicht.

Nach vielem Bücherlesen
lese das,
es ist das wertvollste davon;
manchmal da fragst du was,
doch kennst die Antwort schon.
Nun setze sie noch um,
Um dich - kümmere dich darum.

Nach all den Jahren
schreib' ich dir
weißt du warum ich's tue?
damit, gewünscht so sei es dir,
du vor dir findest Ruhe.

Nach all den Jahren
schreib' ich dir
weißt du was nun zu tun ist?;
mehr als genug, doch reichst du mir
weil du viel und genug bist.

Ich dank' dir dass du zugehört
und hofft' es hat dich nicht gestört,
du liegst mir an dem Herzen wohl,
weshalb ich deshalb schrieb zu deinem Wohl.

Nun denn mach's gut
auf Wiederseh'n!
Uns lass, wie man's so tut,
mal wieder seh'n!

Bin ich nun geworden gescheiter?
Nein, leider nicht, denn mein Herz zog weiter.
Auch wenn ich glücklich war, ging ich zu einem anderen Mann.
Ich tat es, weil ich nicht anders kann.

Es ist nur eine Ausrede.
Man alter Schwede,
warum hälst du nicht dein Glück fest?
Oder war dies nur von da oben ein Test?

Ja, ich war glücklich mit meinem Mann,
denn er trug mich buchstäblich auf Händen.
Hätte ich es gekonnt,
hätte ich es geschrieben an allen Wänden.

Doch irgendetwas fehlte noch.
Manchmal fiehl ich in ein tiefes Loch.
Mein Mann hatte mich immer da heraus bekommen
und immer wieder hatten wir auf´s Neue begonnen.

Nur, aus dem letzten Loch bekam er mich nicht heraus
und deswegen war unsere Beziehung aus.
Ich konnte nicht anders mir ein neues Glück zu suchen.
Glück kamm man eben nicht auf sich buchen.

Man muss für sein Glück auch etwas tun.
Man muss darum kämpfen und sich nicht immer ausruhn,
nachdem man es einmal in der Hand hält.
Jetzt habe ich eine Beziehung auf Dauer für mich bestellt.

Es wundert mich, Soldaten,
was nach draußen zum Tode euch führt,
wundert mich ihr Sesselfurzer erkalten,
dass der Massenprotest euch nicht berührt.
Es wundert mich, ihr Smobies,
dass ihr von dieser Welt so vieles nicht wisst
und es wundert mich, dass die erfahrene Elite
über die Jahre so schnell vergisst.
Es wundert mich, ihr Pseudoheiligen,
töten, obwohl "Du sollst nicht morden" geschrieben steht.
Wundert mich, ihr Unbeteiligten,
dass da keiner auf die Straßen geht.
Es wundert mich, da muss wer hungern,
wundert mich, ein Land will ein anderes zerstören.
Wundert mich, da muss wer an den Grenzen herumlungern,
ohne irgendwo wirklich dazu zugehören.
All das wundert mich und hält mich wach an diesen Tagen,
Was soll das ganze Leid, all das Klagen und Wein'?
Es wundert mich einfach nur und ich muss fragen,
ob wir nicht doch verlernt haben Menschen zu sein...

N.Fender