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Gedichte über Ehre - Seite 23


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Der Bastard, den man Schicksal nennt

Der Bastard, den man Schicksal nennt

Ich schreibe mit zitternden Händen,
nicht vor Angst –
vor Zorn.
Denn vor mir steht er wieder,
dieser unbezwingbare Endgegner,
dieser elende Bastard:
das Schicksal.

Lange hab ich ihm die Stirn geboten,
Zähne gefletscht
und das Herz wie ein Schild vor mir gehalten.
Ich stand,
immer stand ich,
auch wenn der Boden unter meinen Füßen
schon längst aufgegeben hatte.

Doch dann sah ich,
wie dieser Bastard sich nahm,
was mir heilig war.
Wie er gierig nach meinen Geschwistern griff –
und ich musste zusehen,
machtlos,
stumm,
zornverbrannt.

Und jetzt?
Jetzt liegen seine kalten Hände
über dem Herzen meiner Mutter,
meiner über alles geliebten Mutter,
der Frau, die selbst Sonne geboren hat.
Ich sehe,
wie ihre Kraft langsam schwindet,
wie das Licht in ihren Augen
Flackern gegen Windböen wird.

Und ich schwöre,
bei allem, was in mir noch brennt:
Ich suche einen Weg,
einen Pfad,
ein Schwert aus Willen,
um dich zu bezwingen, Schicksal.

Ich werde vor dir stehen,
dir ins Gesicht schreien,
mit einer Stimme,
die du nicht brechen kannst:

„Du bekommst keinen mehr aus meiner Familie!
Willst du meine Mutter holen –
musst du an mir vorbei!
Und wenn es sein muss,
werde ICH
das Schicksal deines Schicksals sein!“

Ich werde nicht weichen.
Ich werde nicht fallen.
Ich werde kämpfen,
bis du selbst begreifst,
dass es einen Menschen gibt,
der dir nicht knietief dient,
der nicht schweigend hinnimmt,
der sich nicht fügen will.

Ich.
Der Sohn.
Der Wächter.
Der Feind, den du nie wolltest.

Und wenn du wiederkommst, Bastard –
dann komm.
Denn dieses Mal stehe ich nicht nur.
Dieses Mal brenne ich.
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Ehre und Stärke

Meine Ehre heißt Treue

Ich gehe durch eine Welt,
die mir fremd geworden ist.
Worte liegen auf den Straßen,
schmutzig, gebrochen,
und aus den Mündern vieler
fließt Sprache ohne Gewicht,
ohne Seele,
ohne Respekt.

Ich bin geschockt,
manchmal enttäuschter, als ich es sein dürfte:
Wie rasch fällt heute einer dem anderen in den Rücken,
wie leicht verraten sie Vertrauen,
wie selbstverständlich trampeln sie
auf Prinzipien,
die einst Pfeiler einer ganzen Generation waren.

Doch ich?
Ich trage die Werte, die man mir gab,
wie ein unsichtbares, ehrwürdiges Banner:
Respekt.
Loyalität.
Wort und Haltung.
Saubere Aussprache.
Gerade Linie.

Ich habe sie verinnerlicht,
nicht weil es leicht ist,
sondern weil es richtig ist.
Und dafür –
für diese alten Werte,
für diese Ehre,
für diese Treue –
sehen mich viele heute als Außenseiter.

Soll so sein.
Denn lieber bin ich allein,
als dass ich werde wie jene,
deren Prinzipien fallen,
noch bevor der Tag beginnt.

In ihren Augen stehe ich oft allein –
in meinen stehe ich fest.
Sie nennen es Alleingang,
ich nenne es Würde.

Denn ein Löwe
läuft nicht mit Hunden.
Und ich habe gelernt:
Versuche nicht zu brüllen wie ein Löwe,
wenn deine Taten
die eines Esels gleichen.

Ich bleibe der, der ich bin,
auch wenn zwei von uns
gegen eine Armee stehen würden.
Loyalität heißt nicht:
Ich bin da,
wenn die Sonne scheint.
Loyalität heißt:
Ich bleibe,
wenn der Himmel bricht.

Ich halte den Rücken frei,
auch dann,
wenn die Welt mir den eigenen
zukehrt.

Ich zeige Respekt,
nicht weil die Welt es tut,
sondern weil ich ihn in mir trage.

Ich trage Ehre,
nicht weil sie gefeiert wird,
sondern weil ich sie schulde
jener Hand,
die mich erzogen hat,
jenen Seelen,
die mir Werte schenkten,
und dem Weg,
den ich nicht verraten kann.

Und auch wenn die Gesellschaft
mich nicht versteht,
auch wenn sie mich ansieht
wie ein Relikt einer vergangenen Zeit –
ich bedanke mich still dafür,
dass ich anders bin.
Dass ich gelernt habe,
was es bedeutet,
aufrecht zu stehen,
wenn andere längst
lieber kriechen.

Denn am Ende
bleibt mein Satz,
mein Schwur,
mein Schild,
mein inneres Feuer:

Meine Ehre heißt Treue.

Und Treue kennt keinen Trend.
Keine Mode.
Keine Zeit.

Sie kennt nur mich.
Und ich kenne sie.
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