Gedichte über Egoismus - Seite 91

Jetzt, wo Sterne wieder kälter werden,
es um Liebesmenschen leiser wird,
wo sich Wolllust wieder konserviert
und altbekannte Pläne sterben.

Genau dort, bin ich ebenso daheim.
Genau dort, kann ich gleichermaßen sein.
Denn wo der Sterne Wollust mir verglüht,
dort lebt es sich ganz unbemüht.

Warum? Das weiß ich nicht.
Weshalb öffnen wir uns Türen
und verweilen nur in dessen Rahmen?
Weshalb öffnen wir uns Wände
und schaffens dennoch nicht zu atmen?

Solange mir die Farben bleiben,
zu entscheiden, was ich wie und wofür färbe,
so werd’ ich färben statt zu schweigen,
denn mein Malbuch ist die ganze Erde.

Jacob Seywald XIII

-Fiktion –
Er macht ihre Schwachstellen aus,
stärkt „passgenau“ ihr Selbstwertgefühl,
um ihr Vertrauen zu erschleichen,
sie gefühlsmäßig an sich zu binden,
ihr als „emotionale Krücke“ Halt zu verleihen.
Später erpresst er sie emotional,
indem er schamlos ihre Schwachstellen
offenlegt, seelische Narben aufreißt,
in Wunden ihres Herzens herumstochert,
Nervenzusammenbrüche provoziert
bis sie einem menschlichen Wrack ähnelt,
wie Wachs in seinen Händen ist und
ihm als höriges Opfer völlig ausgeliefert ist.
Ihre „Ohnmacht“ macht er sich zunutze,
beutet sie aus bis auf die Knochen,
schickt sie auf den Straßenstrich
kassiert sie ab, verprasst ihr Geld
und ist bereits damit beschäftigt
bei anderen "verunsicherten" Frauen
Schwachstellen auszumachen…..

Realität

Viele haben keinen Blick mehr
Für die Realität.
Sehen nur ihre eigene schöne Welt.
Dass es ihnen doch gut geht.
Leben im Überfluss, ist doch alles gut
Alles ist doch da.
Geld, Haus, schickes Auto, viele Reisen
Purer Egoismus, wollen immer noch mehr.

Verschließen die Augen vor der Realität
Die Welt rundum brennt
Die Natur wird ständig zerstört
Menschen werden getötet, verhungern
Haben Angst um ihre Existenz
Wissen nicht, wie sie
Den nächsten Tage überleben.

Andere sind total verblendet
Rennen in Scharen den angeblichen
Heilsbringern hinterher
Merken überhaupt nicht,
Dass sie nur manipuliert werden.
Was ist das nur für eine Welt!

© Ingelore Jung
11. November 2025