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Gedichte zur Dunkelheit - Seite 69


Semperfi

Lebe den Tag, lass dich von nichts beirren. Irgendwann, wenn du bereit,
kannst du das Geheimnis des Knoten entwirren.
Du kannst nicht alles verstehen, was geschieht, du musst dich all dem stellen.
Nur Feigheit ist das, was mit dir flieht - doch damit kannst du die Finsternis um dich, nicht mehr erhellen.
Es gibt kein vor und zurück, wenn du nicht entscheidest über dein eigenes Glück.
Du kannst entfliehen, wählst einen anderen, leichteren Weg.
Wodurch du aber am Ende vor einem Abhang stehst.
Jedoch wählst du den schweren Weg, wo Schmerz und Leid am Wege blüht.
Und nirgends Hilfe für dich steht- du kämpfst gegen einen Gegner, den niemand außer dir sieht.
Trügerisch und listen reich, spürt er jede Schwäche in dir. Er verzeiht nicht den kleinsten Fehler, er macht dich platt dafür.
Das einzige, womit man ihn stoppen kann, stell dich hin und schrei ihn lauthals an:" Vor dir gehe ich keinen Schritt zurück, kämpfe hier und jetzt
für mein Leben, inneren Frieden und neues Glück.!
Die Angst läßt mich Aufmerksam sein, so bin ich stärker als es scheint.
Und wenn ich mich fürchte, vor dem was geschieht-meine Augen vor Tränen den Gegner nicht sehen.
Steh ich da, auf dem Weg- allein, erwarte ihn.
Vielleicht kann ich nicht gewinnen, weil es soviel größer ist als ich, das Schicksal lässt dich nicht entrinnen, denn der Grund wofür ich Kämpfe, wichtig ist für mich.
Doch tief in mir ist soviel Kummer und Schmerz, und ich fühle mich nicht bereit, man wünscht das die Zeit langsamer geht.
Doch gnadenlos läuft sie voran, so daß man ihr kaum folgen kann.
Weil alles auf dem Spiel steht!
Semperfi - Lebe den Tag, mit Liebe, Freude und Glück.


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VON DER KIMME BIS ZUM KORN

Ein einsamer Jäger läuft nachts durch den Wald,
ganz oben zieh’n Wolken, von unten zieht’s kalt.
Es schreitet der Jäger durch die Szenerie,
und als er zum Steh'n kommt, ruft er „Halali".
Er ruft, weil der Jagd gilt all seine Gunst,
und deshalb gerät er in solch wilde Brunst,
so daß seiner Füße kräftige Schritte
ihn lenken zum Ansitz in Waldesmitte.
Das Waidwerk alleine stillt Jägers Verlangen,
ob Himmel tiefblau oder düster verhangen,
ob trocken das Wetter oder klatschnaß –
auch mondhelle Nächte kommen zupaß!
Als über dem Walde der Vollmond steht hoch,
späht unser Herr Jäger durchs ferngläsern’ Loch,
entdeckt aber nirgendwo Jagdwild im Grase.
Der Mond ist sehr voll, sehr voll auch die Blase.
Kein Mensch kann die Jagd unter Harndrang genießen,
deshalb will der Jäger den Waldboden gießen.

Erst plätschert’s nur leise, als plötzlich es kracht
sehr laut und vernehmlich in mondheller Nacht.
Jedoch dieser Schuß entwich keiner Büchse,
er traf weder Hasen, noch traf er die Füchse.
Er löste sich vielmehr – sehr zum Entzücken
von Füchsen und Hasen – aus Waidmännes Rücken,
entwich ganz exakt just jenem Gefild,
des’ „Schüsse“ nicht schädlich für Mensch oder Wild.
Vor Schreck übers Knallen entfloh zwar die Meute,
die potenziell taugliche Waidmannsbeute.
Indes hat der Böller nur Tiere erschreckt,
beim Jäger erzielte er jenen Effekt,
daß er still verharrte dort oben im Ansitz
mit vor Erleichterung strahlendem Antlitz.
Aufgrund seiner nunmehr entleerten Blase
und seines Bauches, befreit von dem Gase,
fühlt er nun des Jagdfiebers Tosen im Horn –
es zieht von der Kimme hinauf bis zum Korn.
© Micha Schneider
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