Gedichte über Diagnosen - Seite 26

Heute muss ich doch alle Verliebten fragen,
geht echt Liebe wirklich durch den Magen?
Wenn ich es mir vorstelle, dann wird mir übel,
hört sich an, wie Einheitsbrei aus einem Kübel.

Echte Liebe ist doch viele tausendmal mehr,
ist es Grund, dass sie manchem fällt schwer?
Oft ist sie süß und heiß, meistens lupenrein,
sie fordert immer alles, ist niemals gemein.

Mein Opa, als Fließband Casanova bekannt,
hatte überreichlich Chancen im ganzen Land.
Sein Revier ging runter von Vitte im Norden,
bis zu den geilen mittelsächsischen Fjorden.

Die Enkelin befragt ihren Opa, den Fußballer,
warum hast du gerade die Oma genommen?
Ihr Kartoffelsalat war ein absoluter Knaller,
einen besseren habe ich nirgends bekommen!

Von der Oma habe ich auch ein Geheimrezept,
sie sagt, viele Köche verderben die Kaltmamsell.
Es ist bis heute ihr erfolgreiches Liebeskonzept,
Achtung, Treue, Toleranz ein klarer Liebesquell.

Ernestine Freifrau von Mollwitz

2022-01




























mageba

Woran erkennen wir denn den guten Kern,
steckt er in uns tief drin, oder ist er gar fern?
Muss er so groß sein, wie bei einer Mango,
oder zeigt er sich nur beim flotten Fandango?

Menschen sind von Natur aus alle gleich,
etwa so, wie die Wasserflöhe in einem Teich.
Unsere Millionäre sind aber viel gleicher,
klar, die Typen agieren mies und trickreicher.

Oft Leben gespickt von Schlägen u. Tücken,
manche legt man sogar voll auf den Rücken.
Vereinzelt wirft man andere sogar mit Steinen,
wenn du das siehst, dann kriegst,e das Weinen.

Respekt und Achtung haben vor den Nächsten,
Hilfe, viel Liebe, vor allem für die Schwächsten.
Wir brauchen in erster Linie viel miteinander,
dann gibt es auf der Erde kein Durcheinander.

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Vier Jahreszeiten sind doch eine alte Leier,
resümierte mein Kollege Tarzan von Meier.
12 Monate kannst,e ja kaum noch ertragen,
jedes Jahr gib es echt die gleichen Plagen.

Im Frühling geht die schöne Winterruhe flöten,
die jungen Mädchen kämpfen mit Liebesnöten.
Erst will sie gar nicht, dann kann er wohl doch,
der Grund, er ist ein begnadeter Sterne Koch.

Die meisten Sommer sind dann viel zu heiß,
literweise läuft bei uns der klebrige Schweiß.
Im Eisgeschäft gibt,s wieder fette Konjunktur,
Baden und FKK laufen bei uns als Fankultur.

Der Herbst steht angeblich schon auf der Leiter,
mit Tornados und Stürmen geht,s unlustig weiter.
Genervt von diesen jahreszeitlichen Kapriolen,
wird's Zeit sich von dem Stress mal zu erholen.

Der Winter macht unser ganzes Leben platt,
vom Baum da fällt jetzt das allerletzte Blatt.
Auf dem Weg zur Arbeit ist,s wieder Sau glatt
und weiß verschneit sind Dorf und jede Stadt.

Zum Glück gibt,s da noch die Fünfte Jahreszeit,
der Mensch lebt noch mal richtig auf in Narrenheit.
Die Klugen nehmen alles und sich auf die Schippe,
regieren tut, eine voll übellaunische Xanthippe!

Hoch lebe sie, die alkoholisierte Faschingssippe!

Ernestine Freifrau von Mollwitz








mageba