Gedichte über den Charakter - Seite 69

Mein Leben
ein Gaukler
mehr Schein als Sein
ist nicht mein Wesen
nur lustig zu sein
innen oft traurig
nach außen sehr fein
nicht immer ehrlich
ein Gaukler zu sein.

Es ist alles gut
das war oft nur Schein
in Tiefen der Seele
oft könnt ich schreien
hab viel nicht verstanden
das Unrecht, die Gier
warum stirbt die Erde
wer bin ich denn hier
kann oft es nicht fassen
das nichts wird getan
das wird schon
der Gaukler
zufrieden mir sagt.

Von Herzen lachen
das fällt mir oft schwer
mit mir im Kampf
was mache ich hier
wo geh ich hin
wo komm ich her
will anders werden
nicht schwimmen im Meer
Probleme sehen
nicht weitergehen
das wird der Gaukler nie verstehen.

Die Maske weg
seh klar mein Gesicht
der Spiegel zeigt
mein wahres ICH
mein Gaukler sieht weg
mag Klarheit nicht
alles aalglatt
schöne Welt
nur Rampenlicht.

Der Gaukler lacht
obwohl er weint
er schweigt nur laut
obwohl er schreit
will mehr sein als der helle Schein
kann niemals ehrlich mit sich sein.

Ich spüre tief
das bin nicht ICH
hab Ecken und Kanten
auch Falten im Licht
bin lieber nicht glatt
dafür aber ich
den Gaukler in mir
den brauche ich nicht.



MB

Für mich heißt Glück,
Du bleibst in einem Stück.
Ich stamme nich ab vom Stamme der Elfen
und trotzdem möchte ich nur noch helfen.

Du hast mir früher viel gegeben.
Ich kam durch Dich zurück ins richtige Leben.
Was Du mir schon alles gegeben hast,
das war für Dich keine geringe Last.

Diese Last möchte ich jetzt selber übernehmen.
Das es Dir gut geht werde ich immer streben.
Ich weiß, Du nimmst nicht gerne Hilfe an.
Aber ich bitte Dich, ich bin Dein Mann.

Allein ein gemeinsames Frühstück
ist für mich ein groés Glück.
Wenn ich merke, lindern kann ich Deine Schmerzen,
dann beliebst Du sogar mit mir zu scherzen.

Vater! Ich werde Dich niemals verlassen.
Sonst müsste ich anfangen mich selbst zu hassen.
Das Leben ist nun mal ein Nehmen und Geben.
Nach diesen Motto muss ich leben.

Im TV wird gern gesendet,
was angeblich paarweise endet.
Tagelang wird so gequatscht,
Wohl und Wehe aus getratscht.
Am Ende nach vielleicht 3 Wochen,
ist eine Liebe dann am Kochen.
Alle andern müssen gehen,
weil sie die Liebe nicht verstehen.

Doch in Ostfriesland auf der Insel Baltrum
fliegt die Liebe nur so rum.
Mit der Fähre, wie Touristen,
kommen Königinnen in kleinen Kisten.
Samt 10 Arbeiterinnen als Begleitung
für die Hochzeitsvorbereitung.
Die eigentliche Zeremonie erleben sie jedoch nie.

Die wichtige Paarung findet im Fluge statt,
wo jede Königin ihre spendende Drohne hat.
Wenn die Sonne jedes Flugloch wärmt,
jede Majestät ausschwärmt.
Die Königin schnell die Flügel schwingt,
das hört sich an, als ob sie singt.
Die Drohne lieber kreisend summt,
bis nach Erfüllung sie verstummt.

Das ist ein Fordern und Bringen,
ein musikalisches Summen und Klingen.
War erfolgreich beider Liebeswerben,
muss die Drohne leider sterben.
Sie fällt zu Boden wie ein Lot,
zappelt kurz, dann ist sie tot.
Würde es das bei den Menschen geben,
hieße die Entscheidung Liebe oder Leben.

06.09.2021 Wolf-Rüdiger Guthmann