Gedichte zur Beziehung - Seite 261

- Fiktion -
-1-
Sie haben sich den Nervenkrieg erklärt,
liefern sich ein hitziges Wortgefecht,
nicht laut, damit der Nachbar nicht erfährt,
dass ihre Beziehung ist weit mehr als schlecht.
-2-
Spitzfindige, verletzende Worte
bohren sich wie Speere ins verletzte Ich,
stoßen mit Wucht auf die Höllenpforte
und wirken geradezu zerstörerisch.
-3-
Im Geschützfeuer der Anschuldigungen
verbrennen Zartgefühle zu Asche,
des Partners einstige Huldigungen
wirken wie eine berechnende Masche.
-4-
Der Krieg ging für sie unentschieden aus
Liebe liegt auf dem Schlachtfeld begraben,
doch Bitterkeit geht aus Seele nicht raus
nach zu vielen machtkämpferischen Tagen.

-Fiktion –
-1-
Ist eine innige Freundschaft zerbrochen
kann man sie nicht wie Papierblätter lochen,
um sie im Ordner ad acta zu legen,
ohne dass sich die Gemüter erregen.
-2-
Selbstzweifel lassen das Gewissen nicht ruhn,
stellen in Frage Geisteshaltung und Tun,
zudem ist das logische Denken erschwert,
solang man sich schlecht fühlt, nicht liebenswert.
-3-
An der Freundschaft sollte man nicht zerbrechen,
Geschehen nicht bewerten als Verbrechen
weil es die Vertrauensbasis zerstörte
und somit den Freund für immer empörte.
-4-
Frieden schließen mit dem schlechten Gewissen,
bevor es Herz und Seele hat zerrissen
ist in diesem Fall eine hilfreiche List,
um sich zu befreunden mit dem, wer man ist.