Gedichte über Bescheidenheit - Seite 47

Diese kleinen Dinge,
die wir oft unbewusst machen,
als wenn es um nichts ginge,
wirklich keine großen Sachen.

Ein Lächeln, ein Zublinzeln,
ein Geste, die Ängste vertreibt.
Kleine Dinge wie Papierschnipsel,
verwehen, ihr Effekt aber bleibt.

Beim Pokern ist es unser Tell,
der uns unser Blatt verraten lässt,
winzig klein, aber verdammt schnell,
und bewusst getäuscht ein Fest.

Kleine flüchtige nette Eigenheiten
sind es meist, für die man uns mag,
sie kann man an uns sehr gut leiden,
als Markenzeichen sind sie apart.

Es liegt oft an kleinen Dingen,
die manchmal ein Leben verändern,
ohne es wirklich zu erzwingen,
es geschieht so beim Schlendern.

Das Geräusch eines kecken Bachs,
der Schatten einer großen Buche,
alles Gratisgeschenke eines Alltags,
abseits einer tristen Sinnsuche.

Diese kleinen Dinge des Lebens
bleiben zu oft einfach unbeachtet,
warten auf unseren Blick vergebens,
unser Kopf ist viel zu überfrachtet.

Es braucht nur etwas unserer Zeit
für die bunten Blätter des Herbstes,
im Wind biegt sich ein Baumzweig,
im blauen Himmel Grauverfärbtes.

Kleine Dinge gemeinsam erlebt,
ein freundlich gesprochenes Wort
einen müden Geist beruhigend trägt,
zusammen spürt man diesen Ort.

© meteor 2025

Du stehst gelassen über die Dinge,
verzichtest still auf große Gewinne.
Kein Laut begleitet Deinen Schritt,
Du trägst das Herz der Güte mit.

Dein Wissen bleibt ein stiller Schatz,
Du suchst nicht Ruhm, noch den hohen Platz.
Du hilfst, wo andre zögern still,
weil Dich kein Eigennutz mehr will.

Doch manchmal, leise, wird’s zur Qual,
dann wird für Dich vieles egal.
Du lässt Dich oft vom Leben beugen,
statt Deinen Wert selbst aufzuleuchten.

Sie benutzen Dich, sie übersehn,
weil Du nicht kämpfst, um zu bestehn.
Doch Deine Größe liegt im Schweigen,
im Dasein ohne sich zu zeigen.

Du bist nicht der, der über Leichen geht,
nicht einer, der im Rampenlicht steht.
Du lebst die Sanftheit, unversehrt —
und zeigst, dass Stärke Demut lehrt.