Gedichte über Begeisterung - Seite 49

Geborgen Geboren.
Auf dem Lande zu-Haus.
Doch die Abenteuerlust,
wuchs langsam aus mir raus.
Die Zeit war reif.
Die Lehre geschafft,
der Traum vom Abenteuer,
mich nicht mehr halten kann.

Erst fuhr ich zur See,
Fregatte Emden F221 musste es sein.
Südamerika, USA,Europa,Skandinavien,
bis zum Nordkap;
für viele Jahre mein daheim.

Doch noch immer hatte ich nicht genug,
jetzt musste es die Straße sein.
Viele Jahre trieb ich mich auf ihnen rum.
Auf Autobahnen Landstraßen sogar Feldwege,
waren dabei.
Angst nein, die kannte ich nicht,
aber Respekt den hatte ich,
wenn irgendwas nicht Funktionierte,
und ich in die Trick-Kiste greifen musste.
Aber immer irgendwie habe ich es geschafft.

Als neugieriger Junge zog ich hinaus.
Alt mit Falten im Gesicht,
mit vielen weh-wehchen,
kehrte ich nach-Hause zurück.
Missen möchte ich diese Zeit nicht.

Jetzt sitze ich hier,
mit dem Schreiber in der Hand,
mache mir Gedanken wie alles begann.
Carl-Emroy...Tex Harper...Truck-Stop...
laufen im Hintergrund,gerne höre ich ihnen zu.
Ich bin zufrieden,
mir geht es gut.
Die Abenteuer erlebe ich noch einmal,
mit dem Schreiber in der Hand,
und den Countrysängern im Ohr

f.j.07.10.2019

Als ich auf dem Flohmarkt stand,
ich eine interessante Karte fand.
Ich musste erst mal stöhnen,
denn viel Geld sollte ich löhnen.
Das Geld war neu, die Karte alt,
so ist das auf dem Flohmarkt halt.

Die Karte stammt aus einer Zeit,
die liegt zurück schon ganz schön weit.
Zu jener Zeit hat mancher Architekt
Eisenbahnschienen mit Gebäuden bedeckt.
Und was man schon von weitem erkennt,
sich schlicht und einfach Bahnhof nennt.

Und der größte Bahnhof jener Zeit
wurde lt. Ansichtskarte eingeweiht.
Der Überschwang war riesengroß,
denn man ließ den Prellbock los.
Freibier, Reden, Gesangverein,
die Halle gewischt, statt besenrein.

Die Gratulanten kamen und gingen,
man hörte Feuer und Wasser singen,
sah Dampf und Ruß zur Kuppel steigen,
die Ehrenjungfern tanzten einen Reigen.
Die letzte Tür ward zugeschoben,
und die grüne Kelle dann gehoben.

Vom Bahnvorsteher ein schneller Griff,
dann ertönte sein schriller Pfiff.
Die Lok erzeugte eine Dampffontäne,
und im Ministerauge eine Träne.
Leb wohl du alte Postkutschzeit,
in Leipzig ist man jetzt bereit.

04.03.2018 © W.R.Guthmann