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Gedichte über das Auto - Seite 19


Gewogen

Die Waage des Lebens wägt uns hin und her,
wir nehmen ‘s leicht, dabei sind wir zu schwer.
Das normale menschliche Leben
Ist kein einfaches Nehmen und Geben.
Da wird gewiegt, gewägt und gewogen
und letzten Endes dann doch betrogen.

Damit es nicht auffällt auf der misstrauischen Welt,
gibt es verschiedene Waagen, je nach Gewicht und Geld.
Die erste Waage in meinem Leben
ist eine Schale aus feinem Blech gewesen.
Dort wurde ich schreiend hineingehoben
und außen wurden zwei Gewichte geschoben.

Sie wurde später einfach weggeschmissen,
weil sie eine Fliegerbombe zerrissen.
Später, wenn man alleine stehen kann,
musste die Personenwaage ran.
Mechanisch, elektrisch und elektronisch rammelnd,
gab es sie auch Münzen sammelnd.

Jeder Bahnhof, der nicht an Ausstattung sparte,
druckte das Gewicht auf eine ehemalige Bahnsteigkarte.
Bei den Doktoren geht es unterschiedlich zu,
mal mit und mal ohne Schuh.
Das Gewicht uns nicht so erschreckt,
wird die Anzeigetafel verdeckt.

Nur bei der stabilen Dezimalwaage
stehen die Gewichte auf der Auslage.
Unterschiedlich ist dort die Wiegegutaufnahme,
von der kleinen Kartoffel bis zur Schweinedame.
Beim Handel gilt es mehr für die kleinen,
die mit den klebenden und bedruckten Scheinen.

Die einfachste Waage, nur zum Vergleichen,
kann jeder auf dem Spielplatz erreichen.
Die kleinste Waage wiegt dem Juwelier Gold,
bei der größten gleich das Auto drüber rollt.
Die letzte Waage, die sich einst zu mir gesellt,
ist die Wasserwaage, wenn man meinen Grabstein aufstellt.

21.03.2020©Wolf-Rüdiger Guthmann
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Lob und Ehre der Feuerwehr

Mittwoch, kurz vor Feierabend,
gedanklich schon die Seele labend,
plötzlich die Sirene dreht
und jaulend auf die Nerven geht.
Brennt es oder wässert ein Keller,
Dank Pieper ist die Feuerwehr schneller.

Zu Uhr und Kalender gestiert,
wird die Sirene nur ausprobiert.
Ob Handbetrieb oder zentral,
es gibt eine vorgeschriebene Wahl.
Und dabei wollte ich gern wissen,
was Feuerwehrleute leisten müssen.

Auf dem Dach den „Roten Hahn“
sie selten mal zum Löschen sahn.
Schrecklich wird es gleich nebenan
auf Straßen und der Autobahn.
Wenn selbst mit 80 Jahren
viele schnell wie Nicky Lauda fahren.

Lenken, Bremsen, Schalten, Lenken,
schneller fahren, als sie denken.
Die Feuerwehr kann dann bedacht
die Reste suchen, selbst bei Nacht.
Ebenso bei häufigen Wildunfällen,
wenn Autos an die Bäume schnellen.

Insassen aus dem Schrott zu schneiden
würde jeder gern vermeiden.
Wer nackt und schlüssellos ausgesperrt,
gern die Feuerwehr zum Öffnen zerrt.
Katzen oder Bienen auf dem Baum
sind nur für Spezialisten ein Traum.

Essen und Trinken sind zwar gesund,
erzeugen aber manch unnötiges Pfund.
Wenn ein Medizin Patient zu schwer,
trägt als Rettung meist die Feuerwehr.
Waldbrände muss man nicht erwähnen,
auch nach Ölspuren wird sich keiner sehnen.

Dorffeste, Halloween und Staatsbesuche,
Beerdigungen im feinen Tuche.
Lehrgänge mit Papier und Tinte,
Fehlalarm als die Raucherfinte.
Stahlhelm, Gasmaske und noch mehr,
wie Soldaten, nur ohne Gewehr.

Minister im Anzug und Richter in Roben
sollten die Feuerwehr öfter mal loben.
Ob reife Getreidefelder am Dorf,
Schwelbrände bei Kohle und Torf,
wo nähmen wir nur Hilfe her,
wenn die Feuerwehr nicht wär.

01.03.2020©Wolf-Rüdiger Guthmann
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