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Gedichte über das Auto - Seite 19


Die Führerscheinprüfung

Ich bin so froh, doch auch nervös
Denn heut wird es endlich sein
Aufgestanden, Zähne geputzt
Danach mach ich mich ganz fein
Bin noch nervös, darum ganz schnell
Trink ich eine ganze Flasche Wein
Ich bin bereit, schnell aus dem Haus
Denn heut mach ich den Führerschein

Schwankend wie auch aus der Puste
Komme ich zum Parkplatz angewetzt
Voll Euphorie und auch Elan
Gleich auf den Beifahrersitz gesetzt
Alle Lachen, wie auch ich
Doch weiß ich nicht, warum denn jetzt
Rückwärtsparken, Reifenplatzer
Wer hat den Randstein so nah gesetzt?

Reifen getauscht, gleich losgefahrn
Den Prüfer ließ ich im Regen stehen
Ich brauch ihn noch, ich fahr rückwärts
Die Pfütze habe ich glatt übersehen
Komplett durchnässt stieg er dann ein
Der Gestank war nicht sehr angenehm
Ich sage es ihm auch sogleich
Es sagte nur, die Prüfung soll losgehn

Gleich voll aufs Gas, der Lehrer spricht
„Geh runter von der blöden Kupplung“
Auto springt hoch auf den Gehsteig
Die Oma macht´nen schönen Hechtsprung

Auf der Straße, nun geht es los
Wir bleiben vor der roten Ampel stehen
Handy zur Hand, Fotos gemacht
Dann wurde die Ampel auch mal wieder grün
Von Kupplung runter, der Motor stirbt
Das Auto blieb deshalb weiter stehn
Ich lenke gleich den Prüfer ab
„Ist die Farbe dort nicht wunderschön“

Motor wieder neu gestartet
Zur Täuschung machte ich Brumm, brumm, brumm
„Fahr jetzt nach links, die Zweite rechts“
Dirigierte mich der Fahrehrer herum
Ich wusste, was das Ziel sein soll
Denn ich bin ja überhaupt nicht dumm
Durch die Einbahn, als Abkürzung
Vor der Baustelle standen wir dann nun

Der Lehrer wollte nicht hier her
Was mich doch ziemlich irritiert
Drehung um hundertachtzig Grad
Dass hat jeden hier sehr imponiert
Es hat gekracht, nur ein bisschen
Die Delle wird irgendwann repariert
Zur Autobahn und das ganz schnell
Sagt der Lehrer ein wenig echauffiert

Auf der Autobahn, mit Vollgas
Bretter ich mit Zweihundert entlang
Der Motor heult, der Lehrer sagt
„Schallte mal hoch in den dritten Gang“
Der Prüfer blass, geht’s ihm nicht gut?
Ich habe um ihn Angst und Bang
Ich nehme ein Plastiksack ganz schnell
Und schrei zum Prüfer. „Hier jetzt, Fang“

Die Fürsorge hat ihn wirklich
Sehr stark und reichlich imponiert
Weil er sich so viele Sachen
auf sein Notizblock drauf notiert
Zum Eindruck machen lenke
ich das Auto nur noch mit einer Hand
Der Lehrer schwieg, der Prüfer schwieg
Weil keiner vor Lob, mehr Worte fand
Radio an, volle Stärke
Fahren wir hinaus auf das weite Land
Links vorbei, rechts vorbei
War da nicht mal ein Spiegel am Autorand?

Ein Dorf erreicht, mit viel Gefühl
Fahr mit hundert durch die 30er Zone
Beruhige alle gleich sofort
„Das machen alle, seitdem ich hier wohne“
Schüler springt, da sagt jetzt keiner
Dass Turnunterricht sich niemals lohne
Noch höre ich von keinem Lob
Wie sehr ich doch den Blinker schone

Die Ampel blinkt hecktisch grün
Ich sage gelassen, die erreich ich noch
Aufs Gaspedal fest gedrückt
Mit über zweihundert geht das doch
Was ist denn das da vorne?
Ha, man das ist mal ein großes Schlagloch
Ich treffe es ganz zielgenau
Und wir schießen dann ein Stückchen hoch

Ich finde es ganz schön fein
So mache ich doch gleich den Pilotenschein
Wir landen dann nah am Rain
Für den Bootschein wird das noch zu wenig sein

Ich schoss gleich an der Rettung vorbei
Schneide zeitgleich auch noch die Polizei
Sie geben auch ihr Blaulicht frei
Mir war das Lichtspiel recht einerlei

Der Prüfer wirkte noch immer bleich
Er wirkt schon sehr wie`ne tote Leich
Darum fahre ich zum Parkplatz gleich
Da übergibt er sich dann ganz inhaltsreich

Der Prüfer kehrte wieder ein
"Hab ich ihn?" frag´ ich ganz rein
Oder steigen sie lieber nochmals ein
Da erhielt ich meinen Führerschein.
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Fahrerflucht oder die Schweigepflicht

Auf einer Kreuzung fast bei Nacht
hat es gar fürchterlich gekracht.
Rechts vor links war hier ganz klar,
was dem Frank sein Übel war.

An den Boden er kurz kroch
nach der Kippe – die brannte noch.
Außerdem hatt‘ er sowohl
auch noch reichlich Alkohol.

Das gibt eine Schererei.
„Bloß jetzt keine Polizei!“
Kurz entschlossen, leichenblass
gibt der Frank gleich wieder Gas.

Noch im Spiegel kann er sehen
´nen Daimler auf der Kreuzung stehen.
Kein Mensch glaubt er - hat ihn entdeckt,
sein Nummernschild war ganz verdreckt.

Nicht mal im Daimler jener Mann,
der wohl vor Schreck nichts sehen kann.
Ob dem vielleicht etwas passiert,
das hat den Frank nicht interessiert.

Doch in der Zeitung stand ganz groß
die Meldung vom Zusammenstoß,
und nach dem Fahrer wird gesucht
wegen seiner Fahrerflucht.

Der Frank sinnierte sorgenvoll,
ob er sich nicht doch stellen soll.
Er fand des nachts auch keine Ruh‘,
was kommt an Ärger auf ihn zu?

Auf jeden Fall war es ihm klar,
dass seine Flucht ganz schäbig war.
Denn sein Gewissen ihn recht plagte,
weshalb er insgeheim sich fragte:

Ob ihm als Katholik und Christ
die Beichte eine Lösung ist?
Mit dem Gewissen schwer wie Blei
ging er zum Beichtstuhl der Pfarrei.

„Herr Pfarrer“ hörte man ihn sagen,
„mir liegt was Schlimmes auf dem Magen,
ich bin vor kurzem in der Nacht
in einen Wagen reingekracht.

„Die Polizei wollt‘ ich mir sparen
und bin ganz heimlich weggefahren.
und weil ich - was man ja nicht soll
getrunken hab‘ viel Alkohol.

Der Pfarrer fragt ihn kreuz und quer,
rutscht in dem Beichtstuhl hin und her.
„Wann war das ganz genau mein Junge“?
fragt er ihn mit schon trock’ner Zunge.
.
„War das ein Daimler – sag es schon,
sonst kriegst du keine Absolution!“
Der Frank hat sich total verstrickt
und alles nur noch abgenickt.

„Ja Gott sei Dank, jetzt hab‘ ich dich,
der Daimlerfahrer der war ich.
Das wirst du büßen junger Mann,
gleich morgen früh zeig‘ ich dich an!“

Der Frank war völlig von den Socken,
denn er war ziemlich stark erschrocken.
Er ging zum Pfarrer voll Vertrauen,
nun will der ihn in die Pfanne hauen.

„So, so, Herr Pfarrer“ sagt der Frank,
da gibt es etwas Gott sei Dank:
Denn allzu einfach geht das nicht;
Sie steh’n doch unter Schweigepflicht!“
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