Gedichte über Arbeit und Beruf - Seite 178

Jugendlichen wurde mal die Frage gestellt,
wie sie sich vorstellen die Arbeitswelt.
Das Ergebnis schon erstaunlich war,
da hieß es zum Beispiel, arbeiten ja,

aber bitte nicht so lang,
damit abends man was unternehmen kann,
auch am Wochenende wäre es nicht fein,
will man doch mit Freunden unterwegs sein.

Verallgemeinern lässt sich dieses nicht,
weil es zum Glück nicht alle betrifft,
denn es gibt tatsächlich doch
auch andere noch,

die sich redlich bemühen,
einen guten Abschluss hinzukriegen.
Den Abbrechern sei aber gesagt,
für sie ist bestimmt Hilfe da,

will jemand Unterstützung dabei haben,
braucht er es doch nur zu sagen.
Ziel ist, sein Leben selbst zu gestalten,
sich nicht vom Staat auszuhalten.

Aufstehflucht

Mitunter dreht man sich müdwendig,
Um am Morgen ja nicht aufzustehen,
Weil mit dem Aufstehen doch ständig
Auch Fluchtbewegungen einhergehen.

Vielleicht ist dies aber auch nur
Eine erlernte Auffassung von Pflicht,
Mit der uns behängt diese Kultur –
Wie das gesehen aus lockerer Sicht.

Was versteht schon ein Mensch vom Leben,
Wenn ihm nur dauerhaft Druck implantiert?
Muss er sich damit ständig die Kante geben,
Dass die Bettflucht ihm Auskommen garantiert?

©Hans Hartmut Karg
2025

*

-1-
Der Manager ist dominant
herrscht Leute an, wirkt provokant,
er regiert mit eiserner Hand,
sein Ruf eilt ihm voraus im Land.
-2-
Er presst die letzte Kraft heraus
aus Arbeitern in "seinem Haus",
schwarze Zahlen muss er schreiben,
wer nicht spurt, der darf nicht bleiben.
-3-
Arbeiter der Unterklasse
sind für ihn Verfügungsmasse,
deren Schicksal ist ihm egal,
sie haben ohnehin keine Wahl.
-4-
Er befehligt die Arbeiter streng,
ihr Freiraum ist beklemmend eng
sie wissen sich keinen andren Rat,
unterwerfen sich seinem Diktat.
-5-
Die Arbeiter sind austauschbar,
nur der Manager ist ein Star,
er hat das Sagen und die Macht,
schuftet dafür bis spät in die Nacht.