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Gedichte über Alltägliches - Seite 1231


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Und täglich grüßt das Murmeltier...

Geh ich frühmorgens aus der Tür,
grüßt Guten Morgen der Nachbar mir.
Obwohl es freundlich mir erscheint,
weiß ich, dass er´s nicht so meint.

Der Nächste wünscht mir Guten Tag,
es liegt auf der Hand, dass er mich nicht mag.
Wie´s geht, fragt jemand unbeflissen,
und will die Antwort gar nicht wissen.

Um´s Eck in der Apotheke dann,
macht der Friedrich mich dumm an.
Nach kurzem Hallo beantwortet er Fragen,
die ich zu stellen nie würde wagen.

Am Ende vom verbalen Redeerguss,
sein Autoschlüssel - ein Genuss.
Er macht es so spannend, dass ich aufhorche,
der arrogante Typ, er fährt einen Porsche.

Redet von Peanats und dass das Geld fließe,
Angeben offensichtlich seine Devise.
Scheint von seinem Leben abzulenken,
dass er glücklich sei, hab ich Bedenken.

Auf seine Frage, wie es mir geht,
er nur kurz die Augen verdreht.
Nach neidvollem: "Ach wie schön",
flüchtet er und lies mich stehn.

Eine Bekannte traf ich in der Stadt,
die gerade Liebeskummer hat.
Mit: "Oh, du trägst ein tolles Kleid",
sie unser Treffen schon bereut.

Ich drück dich, komm doch mal vorbei,
dem Blick nach ist´s ihr einerlei.
Konversation mit Oberflächlichkeit,
wo ich hinschau, weit und und breit.

Es lügt sich tapfer durch den Tag,
wer die Alltagslügen mag.
Lobhudeleien sind nicht so mein Ding,
die Erfolgschancen sind daher gering.

Ehrlichkeit mehr in meinem Sinn,
nur wahre Worte sind ein Gewinn.
Doch mogelt sich doch wer es mag,
mit Süßholz raspeln durch den Tag.


@G.A. 11.09.2011
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Der Tag...

Mache ich des Morgens meine Augen auf,
so begegnet mir der Tag wie ein
Gesicht, welches ich noch nie gesehen habe.
Jeder Tag hat eine Seele für dich
wie ein Mensch, der dir guten Morgen sagt und gute Nacht.
Ein Tag plagt dich, und er erfreut dich.
Er redet mit dir und sagt dir manchmal,es wird alles gut.
Und am nächsten Morgen,wenn das Licht des Tages zu dir kommt,
scheint alles so ungewiß, aber das Ungewisse gibt dir die Hoffnung,
denn in dieser Ungewißheit gehe ich schnell zu Gott.
Und dieser Geist sagt mir, daß er auch diesen Tag für mich gemacht hat,
und daß er diesen Tag gemacht hat, auf daß ich den nicht vergessen soll,
der mir die Herrlichkeit schenken wird.
Und wenn der Abend kommt, darf ich sagen, es war ein wunderbarer Tag.
Ich bin mir gewiß, daß ich bei dir bin, mein Gott,
daß dieser etwas traurige Tag doch für meine Seele viel, viel schöner war wie die Tage alle zusammen,
an denen ich meinen Spaß hatte.
Glückseliger Mensch, der die Liebe Gottes zu uns Menschen nicht erkennt wie ein Schalk oder wie jemand,
der nur sein Vergnügen sucht und sein Wohlergehen,
sondern dem die Tage wertvoll erscheinen;
an denen köstliche Tränen geflossen sind,
wie Perlen zu Boden gefallen sind,
wie man eine Saat benetzt, die eines Tages herrliche Früchte bringt.
Der Abend ist wieder da, und der Morgen begegnet dir wie ein neuer Mensch,
welchen du noch nie gesehen hast,
und er hat ein dir unbekanntes Gesicht und eine dir unbekannte Seele.
Dieses Gesicht und die Seele des Tages wollen dir etwas Neues sagen,
was du noch nie gehört noch gesehen hast.
So gehen die Tage dahin.
Aber du steigst jeden Tag in ein anderes Coupé innerhalb eines Zuges,
welcher vierundzwanzig Stunden für eine Tagesfahrt braucht.
Am Ende mußt du aussteigen,
denn die Coupes und deine Tage sind gezählt.
Hast du die Tage bewußt entgegengenommen und hast du bemerkt,
was Gott von dir verlangt hat?
Er hat von dir verlangt, jeden Tag so zu nehmen,
wie ihn dir Gott vor die Augen gestellt hat und nicht nein zu sagen zu einem einzigen Tag.
Gott ist Gott – wer kennt seine Wege,
wer kennt die unaussprechliche Liebe Gottes?
Wer will angehen gegen Gott, gegenüber dem du so machtlos bist?
Nehme alles hin, was dir begegnet.
Die Tage sind kurz, aber die Herrlichkeit Gottes ist ewig,
wenn du seine Tage liebst.
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