Gedichte über Alltägliches - Seite 1125

Abgetaucht
von Manja Dietrich

Abgetaucht in der Wanne
und dabei nachgedacht!
Was hat mir mein Leben
bis jetzt so gebracht?

Gibt es ein Leben nach dem Tod?
Wenn ja, wie wird es sein?
Werd ich bald sterben
oder alt wie ein Stein?

Was bringt die Zukunft?
Wird sie vielleicht unbeschwerter sein?
Wie lange werden wir zusammen leben
oder bin ich irgendwann allein?

Doch so viel ich auch nachdenke!
Ich bin im Hier und im Jetzt!
Was soll ich sagen, keine neuen Erkenntnisse!
Ich musste auftauchen zu guter Letzt!

Bleib mir mit deiner Lösung fern
ich habe mein Problem so gern.
Mit ihm kann ich mich profilieren
ohne ihm kann ich nicht existieren.
Mitleid, Zuspruch und auch Wut,
dies zu bekommen tut mir gut.

Ich brauche stets Aufmerksamkeit
verbreite Zwietracht und auch Neid.
Mir geht es immerzu sehr schlecht,
niemand macht es mir ganz recht.

Ich suche Fakten, die mir passen
und mich weiter hassen lassen.
Ob sie stimmen ist egal
es geht mir nur um meine Qual.
Dein Ratschlag ist mir eine Last,
weil du ja keine Ahnung hast.

Schuld müssen nur die Anderen sein
Das steigert meine Seelenpein
Denn ich kann niemals was dafür,
geht es mir schlecht, liegt es an dir.

Drum bleib mir mit der Lösung fern.
Ich habe mein Problem so gern.


© Michael Jörchel