Solang noch der Rote im Glase uns funkelt,
die Sterne uns scheinen, dass Nacht uns nicht dunkelt,
solang unsre Lippen das Lachen noch finden,
aus Schönheit wir Vers an Vers noch binden,
solang noch ein Wort unser Herz kann berühren,
ein offener Blick kann zur Liebe verführen, -
solang wolln wir bleiben, uns satt freun am Sein.
Wohlan denn mein Freund, getrunken der Wein!
Solang noch der Morgen die Schatten vertreibt,
ein Traum in der Dämmerung leise uns bleibt,
solang unser Mut in den Stürmen nicht weicht,
ein Fenster sich öffnet, ein Pfad sich zeigt
Solang wir im Fallen das Fliegen noch spüren,
Gedanken wie Vögel zum Himmel entführen,
solang wolln wir hoffen, geduldig sein
Wohlan, meine Freundin, genieße den Wein!
Solang wir im Regen noch gehen wie Kinder,
die Schneeflocken tanzen, wir spüren den Winter,
solang wir die Sonne noch freudig begrüssen,
einander begegnen, einander küssen
Solang uns das Herz nicht in Sorgen erfriert,
das Staunen im Alltag sich nicht verliert,
solang wir noch reden und friedvoll schweigen
solang lass uns tanzen den irdischen Reigen
Strophe 1+2: Christina Antal, Strophe 3-6: Jürgen Wagner
Als Lied: https://youtu.be/qYjUi0KS00s