Gedichte über den Abschied - Seite 221

Abschied

Der schöne Rausch mündet von der Zeit verschlungen
Taumelt entfesselt durch leere Räume.

Ein wenig schweigsam sind die Lippen geworden
Unter diesem unaufgeräumten Himmel

Wo doch eigentlich die Ordnung die Herrscherin ist

Ein Fallen über die Grenzen zwischen Gestern und Heute
Ein ungewollter Abschied

So glatt und eben liegt das Meer
Ein Glas leergetrunkener Gefühle

Der fieberrote Mund nimmt den letzten Kuss vom Lippenpaar

So nah ward die Ewigkeit nie gedacht
Ein stiller Krieg in Friedenszeiten

Im Augentau ein buntes Prisma
Verschmolzen zu farbenprächtigen Jahreszeiten

So ziehen die schläfrigen Töne hin zu ihrem letzten Winter

Ich lasse dich los und lasse dich gehen.
Aber ich werde nicht sagen,
ich kann dich verstehen.
Die letzten Jahre haben wir zusammen glücklich verbracht.
Und nun sagst du,
dass es nicht mehr passt!?
Du willst Neues erleben, anderes sehen.
Und dafür musst du gehen?
Warum bin ich dir nicht mehr genug?
War all das Vergangene nur Betrug?
Du sagtest einfach, es ist aus!
Ich dachte nur, ich muss hier raus.
Drei Worte das war es dir wert.
Ich frage mich,
was lief bei uns nur so verkehrt?
Es zerreißt mir das Herz.
Ich fühle nur Schmerz.
Ich zerschneide das Band,
das uns jahrelang miteinander verband.
Ich lasse dich los - ich lasse dich gehen
Aber erwarte nicht, dass ich sage:
Ich kann dich verstehen