Wochenendwetter

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Obwohl der Tag zu Ende fast geht,
die Nachbarschaft am Fenster steht.
Die Wölkchen, die tagsüber so niedlich,
verhießen, der Rest bleibt friedlich.
Doch ein leichter und langer Sturm
trieb die Wolken zu einem Wurm.

Der wurde immer länger und grauer
und dann erst breiter auf die Dauer.
Und plötzlich hörte man es rauschen,
alles schwieg, begann zu lauschen.
Es goss vom Himmel was es konnte,
als ob Petrus sich im Wasser sonnte.

Jeder hing seinen Gedanken nach,
fühlte, wie der Mensch doch schwach.
Dabei dachte Jeder behände,
warum gerade am Wochenende?
Diese zwei Tage werden gebraucht,
weil die Arbeit doch sehr schlaucht.

Der Urlaub naht, da muss man tönen,
die Haut mit der Sonne verwöhnen.
Außerdem ist morgen zu Hauff
überall der Kreuzquerlauf.
Und zu allem Übel, nicht zu knapp,
reißt die Kohle Dörfer ab.

Da heißt es den Beistand zeigen
mittendrin im Protestereigen.
Der Junior will die Freundin treffen,
mit ihr dann im Freien äffen.
Seine Schwester hat ein gleiches Ziel,
nur ein DJ ist im Spiel.

Der Hund tief in seiner Hütte sitzt,
die Katze ist zu spät geflitzt.
Sie wollte gern zu uns ins Haus
und schaut nur aus dem Stall heraus.
Familie Rotschwanz hat fünf Kinder,
alles waschechte Elternschinder.

Die Alten schwirren den ganzen Tag,
weil niemand Kinderhunger mag.
Genauso geht es den vielen Spatzen,
die leise in ihren Verstecken kratzen.
Alle wünschen morgen Sonnenschein
und schlafen mit dieser Hoffnung ein.

17.05.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Wochenendwetter

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17.05.2014
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