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Anzahl Gedichte: 45
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Gedichte gelesen: 15.755 mal
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Titel
25 Utopie 13 01.01.17
Vorschautext:
Echtheit, die nicht abblättert.
Du bemühst kein leckendes Alibi zur Glaubhaftigkeit.
Die Fassadengesichter aus der Vergangenheit verstauben in vergessenen Winkeln.

Wir halten sie nicht mehr. Lächelnd lösen sie sich auf.
Der Abendwind trägt sie davon, leicht und warm.
Meine Zunge ist rauh belegt von
Erleichterung.
24 Worte 01.01.17
Vorschautext:
Ich hasse Worte.

Diese kleine verkackten Drecksdinger, die nie sagen, was ich meine und so vieles, was ich nie gemeint habe und einfach nie so klingen, wie es eigentlich gedacht war, und ....
Und du verstehst mich einfach nicht, weder wie ich es gemeint habe noch wortlos.

Mein Gehaspel ist nur die letzte Grenze nach minenverseuchtem Sperrgebiet zwischen
dir und mir.
23 Freiheit im Zeh 01.01.17
Vorschautext:
Ich steh an der Ampel, warte zeitverschwendend
den Kopf unsinnig ungeduldig nach beiden Seiten hinwendend
Musik in den Ohren packt mich,
umarmt mich
inniglich
und ich fang an zu tanzen, beidseitig Kopfschütteln erntend
und ich
lass mich nicht stören,
denk nicht dran aufzuhören,
sondern lächel nur offen in verschlossene Gesichter,
wackel mit dem großen Zeh
und geh.
...
22 Der Veränderer oder ein Vater 01.01.17
Vorschautext:
Schleichend ist seine Verwandlung vom hilfreichen Ratgeber zum Forderer.
Zu spät ahnst du etwas. Zu spät. Im Laufe der Zeit wird es schmerzhaft. Du weinst, doch du bist nur noch Schein.

Manchmal schneidet er sich zu tief in deine kleine Seele. Dann weinst, doch nur heimlich in dir. Zum Widerstand fehlt dir der Mut. Angst heißt seine Waffe und er hat all die Gewalt.

Irgendwann bist du nur noch sein Werkzeug. Dann bemerkt er dich gar nicht mehr.
Nach außen hin aber prahlt er.

Erfolgreich bist du schon, effizient wie eine Maschine.
21 Der Kolibri 01.01.17
Vorschautext:
Tanzt wieder
Sanft erblühendes Lächeln
Seine Flügel vertreiben Ängste

Frühlingserwachen
20 Morgenkaffee 01.01.17
Vorschautext:
Lockender Duft
Geschmack vertreibt Gespenster
Ängste der Nacht ausgekocht
Überlebt
19 Bastelkastenglück 01.01.17
Vorschautext:
Setz mich hier hin auf den Boden, wie ein Kind hebe ich Scherben auf und bastle daraus ein Mosaik. Ich heb Scherben auf, ich mach es mit wenig Geschick. Ich heb Scherben auf und kleb sie aneinander, Stück für Stück.
Erinnerungsscherben aus guten Zeiten, aus schlechten Tagen, die mich begleiten. Ich hab keinen Grund, mich zu beklagen.Ich heb Scherben auf und verschlucke sie. Wie ein unwissendes Kind, fast ersticken sie mich. Da, ein Lächeln aus uralten Tagen. Ich kleb es an ein Bild von meiner kleinen Schwester. Es gibt keinen Grund, mich zu beklagen.
Ich heb sie auf, die Scherben, und kleb sie wieder zusammen. Es ist ein Puzzlespiel, ich hab es nur noch nicht verstanden. Ich heb sie auf, die Scherben, und verkleb sie mit Tränen und Schweiß und Träumen und Ängsten und wenig Geschick. Es gibt keine Anleitug für meinen Bastelkasten, wie find ich den nur das Glück unter all diesen Scherben, verdammt, und ich find es einfach nicht, ich glaub, ich werd langsam verrückt.
Nichts passt zusammen und ich hab nur wenig Geschick.
Plötzlich schmeiß ich all die Scherben ganz einfach an die Wand. Nichts und niemand fügt sie jemals wieder richtig zusammen.Immer werden Male bleiben. Ich verstehe:
Für mein Glück muss ich lernen, auf meinen Narben zu tanzen.
18 prophylaxe 31.12.16
Vorschautext:
bevor ich an mir selbst ersticke bevor ich an mir selbst ersticke
huste ich lieber worte aus kotze ich lieber worte aus
stolpernde zittrige wütende kreischende
wirrworte wolkenzarte irrworte winterharte
und sehr nah und zu nah
an dir an mir.
17 Die Barmherzigkeit der Vertriebenen 31.12.16
Vorschautext:
Xenia Rajnor·Sonntag, 13. November 20164 Mal gelesen
Während deine dunklen Augen noch vom Schmerz und der Angst,
vom Verlust, vom Tod und vom Krieg erzählen,

handeln deine Hände schon
um den Schmerz und die Angst,
den Verlust, den Tod und den Krieg

in den Augen und den Köpfen,
in den Erinnerungen und den Erfahrungen
deiner neuen Mitmenschen
in diesem fremden Land,
...
16 Interpretation eines Schweigens, Versuch1 31.12.16
Vorschautext:
Vielleicht hab ich dir in die Seele geschnitten. Erinner ich dich an alten Schmerz? Hab ich dich zu tief erfasst? Fordere ich dich zu sehr heraus oder gar zu viel von dir? Macht dir das Angst? Fürchtest du die Art Schmerz, die du schon viel zu gut kennst? Oder ist es ganz anders und du bist nur zu kalt, zu abgebrüht und alt?
Es gab eine Zeit, in der ich bei dir geborgen war, in der ich mir deiner sicher war, doch jetzt weiß ich gar nichts mehr.

Unter Schicht um Schicht Selbstschutz versteckst du dich. Diese kaltherzige Härte zerbricht dich....Von innen bist du sicherlich schon ganz porös, doch du schweigst standhaft. Du verneigst dich vor niemand und du ich hab dich noch nie weinen gesehen. Dabei wär es so dringlich, um dich zu verstehen. Ich fürchte, ich begreif dich nicht. Du redest oft von anderen Frauen. Wehmut schmückt dein Angesicht. Ich würde sie so gern zerhauen.
Immer, wenn es leise wird, wenn es sacht und zärtlich wird, wenn ich mich in dir auflöse, leise zart bei dir eindöse...Schweigst du mich in Staub und Schutt, reißt mir stumm die Haut kaputt.
Weh bin ich und wund und feig. Du stiehlst mir stumm Gemeinsamkeit.
Ich sehne mich nach deiner Zeit.
15 Der Kolibri 31.12.16
Vorschautext:
Tanzt wieder
Sanft erblühendes Lächeln
Seine Flügel vertreiben Ängste

Frühlingserwachen
14 Lampenfieber 31.12.16
Vorschautext:
Schreiendes Licht
Grell stinkt Schweiß
Zittern macht sich breit
Nervenpogo
13 Liebe und Angst 31.12.16
Vorschautext:
Xenia Rajnor·Samstag, 31. Dezember 2016
Die Vergangenheit ist vorbei, die Zukunft noch nicht geschehen, das heißt, alles was bleibt, ist der Moment. Die Gegenwart ist alles, was zählt und in diesem Moment zählt dein Atem, dein Schweiß auf meiner Haut, deine Tränen auf meinem Herzen und dein Schmerz in meiner Seele.
Ich seh dich an und seh doch niemals tief genug. Du sprichst vom Schmerz und ich versteh doch niemals tief genug. Wir kommen niemals nah genug, nur bis zur Angst. Da ist sie, schleicht bedrohlich um uns herum, kriecht zu deinen Füßen wie ein Dutzend ungezähmter Ratten. Ich trete nach ihr, doch sie verschwindet nicht.
Sie weicht uns aus, verhöhnt uns im Stillen, verborgen hinter den alltäglichen Geheimnissen, die doch eigentlich jeder hat, die doch eigentlich völlig legitim sind und doch allem im Wege stehen, was uns zu mehr machen würde als nur zwei ängstlichen Kreaturen in Nacht und Wermut, die sich voreinander verstecken und es nicht einmal bemerken.
Wenn ich den Mut hätte, es mir genau anzusehen, würde ich mir eingestehen müssen, dass das Einzige, was in diesem Moment wirklich echt ist, die Angst ist, eben diese vor uns kümmerlich kauernde feige Monströsität, und die Unmöglichkeit, nach deiner Seele zu greifen, sie ganz zu berühren.
Ich weiß es nicht, in diesem Moment, doch das Einzige, das uns voneinander trennt, das sind wir.
12 Langsam erfrieren 24.10.16
Vorschautext:
Ich enthülle mich vor dir.

Zieh mich aus,
bin nackt bis unter die Haut.

Leg dir mein Herz blutdurchtränkt
in die kalten Hände.
ich will sie wärmen,
dich mit meiner Sehnsucht auftauen.

Ich offenbare mich.
Schutzlosigkeit.
...
11 Tätowiert 24.10.16
Vorschautext:
Meine Vergangenheit ging mir unter die Haut.
Sie ziert mich, prägt mich, erklärt, offenbart:

Schmerz, gefühlte Vergänglichkeit.
Glückseligkeiten, ungezählte.

Bleibende Erinnerungen trag ich mit mir.
Unter meiner Haut fließt ein Bilderfluss.
10 Laut schreiben 24.10.16
Vorschautext:
Ich schreibe, um den Schmerz zu übertönen,
den mir die Erkenntnis verursacht,
dass es nicht genug Worte gibt,
um auch nur eine Menschenseele zu beschreiben.
9 Entliebt 24.10.16
Vorschautext:
Ich will dich so nicht mehr und das ist wahr,
weil nichts mehr ist, wie es mal war.
Du bist nicht mehr du. Ich find dich nicht mehr.
Ich bin nicht mehr ich, bin bitter und leer.

Doch die Sehnsucht in mir stirbt immer noch nicht.
Sie sucht dich,
so wie du mal warst für mich.
8 Der letzte Winter 24.10.16
Vorschautext:
Es wintert.
Mit vehementem Frost zieht der kalte Geselle wieder ein.

Es wintert.
Der Ofen wärmt unsere Herzen so klein.

Es wintert.
Wie lange wird der Rauhreif unser Begleiter sein?

Es wintert.
Kristallklar schneit es nun bald flockenfein.

...
7 Du strahlst 24.10.16
Vorschautext:
Dein Mund ruht in sich.
Deine Augen lachen ganze Welten.
In dir weht ein neuer Wind.
Du dauerst an, wie ein ernster Diamant.
6 Die Mutter der Rastlosen 24.10.16
Vorschautext:
Heute Morgen bin ich aufgewacht.
Es war kalt.
Ich hab alle Fenster aufgemacht.
Wild roch der Wald.

Ich stand da und hab hinausgeschaut.
Wie schön kann ein Morgen nur sein?
An meinem Brötchen hab ich lustvoll gekaut,
die Augen vom Schlaf noch ganz klein.

In meinem Garten lag ein Mensch, eine Frau,
die winkte mir fröhlich zu.
...
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