Titel | ||||
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192 | Samsaragedicht | |||
Vorschautext: Die größte aller Veranstaltungen bleibt der Wettstreit tief in uns drin Wir geleiten Upper und Downer hinein um zu sehen wer heute gewinnt Entwicklungsrelevantes bleibt alles andere wird verdrängt Nach diesem nachhaltigen Amüsement das man morgen vergangenes Leben nennt Bis zu dem Tag an dem dann das größte Fest auf dem alle noch einmal geladen sind ... |
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191 | mach schneller wir müssen | |||
Vorschautext: Schnell, schneller das muss alles noch viel schneller gehen Beeilung, sonst halten wir beim Tempo nicht mit Die HD Qualität von heute ist doch morgen schon vergrieselter Shit Mach schon, Wachstum Menschen und Firmen werden daran gemessen Im Netz gesurft statt über Weltmeere ... |
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190 | 4 Ohren Gedicht | |||
Vorschautext: In der Sekunde als ich mich selbst fand habe ich dich verloren In dem Moment als dir ein Traum starb wurde mir ein neuer geboren Hinter uns unzählige Felder die unser Handeln kahl geschoren In den Eingeweiden unserer Liebe begann es längst schon zu rumoren Um zu fühlen was der Andere fühlte fehlten uns die Rezeptoren Unser Zusammensein hatte kein Herz dafür viel zu viele Ohren ... |
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189 | vielleicht einfach nur fliegen | |||
Vorschautext: Vielleicht...hatte sich ja doch etwas bewegt und man hat es nur nicht gesehen weil dieser Berg aus alten Mustern die Sicht versperrte In großen Räumen gemeinsam gelebt bis man begann dann zu verstehen dass die Weite der Grenzen die Sicht verzerrte Vielleicht sollten wir es einfach tun und wie Liebende gemeinsam liegen, wie der Raum etwas von der Zeit verbiegen Probleme auf, und dann einfach weiter schieben bemerken die Sinnlosigkeit im Versuch zu siegen ... |
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188 | mono deckungsgleich | |||
Vorschautext: Genau heute stürzt unsere Welt ein weil wir es jeden Tag heraus gefordert haben Jetzt stehen wir da mit weit geöffneten Armen in Erwartung der Narben die wir bald tragen Hatten uns emotionale Paläste gebaut danach bezweifelt, dass es diese auch gibt Immer noch ein Stockwerk oben drauf gesetzt als Ausgangsbasis, weil man gern fliegt Beim überheblich nach oben schauen sind dann unsere Köpfe aneinander geknallt ... |
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187 | Thüringer Wald | |||
Vorschautext: Bist Heimat mein Grünes Herz in dir werde ich gerade alt Du nimmst auf jedes meiner Gefühle Rücksicht du wunderschöner Thüringer Wald Das helle Rauschen deiner Bäume gleicht so leicht das der Menschenwelt aus Bis zu den Kronen sickern Sorgen und Träume die du relativierst und nimmst sie auf Leise ... |
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186 | beim Schmiegen Haut auf Haut | |||
Vorschautext: Dich zu lieben ist echt seltsam aus Vernunftgründen schon unlogisch Mein Kopf versteht das alles aber meine Gefühle sind so komisch Kein Gestern und kein Morgen mehr wo man stand, stand man nur symbolisch Ineinander fließend löst sich das Leid auf wir machen Glücksmomente methodisch Lass uns heute über Wolken schweben und morgen gerne anschreien Lass uns tausend Fehler selbst begehen ... |
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185 | Emotionsprothesen | |||
Vorschautext: Wir hatten tausend Hände die uns hoben weit nach oben Gefühlte tausend Brände die die Luft aus Lungen sogen Wir hatten tausend Herzen für jedes einen extra Streit Majestät beliebt zu scherzen seh der Hofnarr wo er bleibt Wir hatten tausend Stellen die erst sanft dann aufgerieben ... |
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184 | Schmetterlinge und Politik | |||
Vorschautext: Wir akzeptieren Illusionen, um uns Sicherheit einzureden unterdrückende Einschränkungen, nehmen wir in Kauf Für den selbstsüchtigen Wunsch, besser als der Rest zu leben während die Liebe in den Herzen stirbt aus Wir lassen sie Jahre vergeuden beim Pläne schmieden warten aufgewühlt auf bessere Zeiten Eingehüllt in modrigen Selbstmitleidsdunst Bequemlichkeit statt Wege beschreiten Wir sehen sie Rüstungen für Schmetterlinge schmieden und jeden Tag unter uns Angst verbreiten ... |
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183 | Der Standpunktdichter | |||
Vorschautext: Nur wenn es hoch und runter geht ist auch Bewegung nach vorn drin Wellenform wie beim schreiben von Zeilen in allem steckt irgendein Sinn Der Autor schreibt um zu wachsen und er wächst zwangsläufig weil er schreibt Schon die Bewegung seines Stiftes ist ein in sich geschlossener Kreis Er fließt und erschafft Welten wo nur Gesagtes jetzt wichtig erscheint ... |
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182 | des Nächtens | |||
Vorschautext: Wenn du des Nächtens zu mir kämest zum alles wollen und gar nichts müssen Wäre mir weit daran gelegen zärtlich deinen Hals zu küssen Strömend Puls auf sanften Lippen Weichheit gleich wie Samt und Seide zärtlich leckend uns benetzend auf dass die Liebe kleben bleibe Nur eine Nacht, getanzt mit dir die Erde bliebe gleich still stehen ... |
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181 | gewesen | |||
Vorschautext: Los, heb mich nochmal hoch ich will hier nochmal, über die Brüstung gucken Mir völlig unbekannten Menschen aus Übermut auf die Köpfe spucken Kleine Finger, klackern an Gartenzäunen in Tagträume versunken, den Weg zur Schule rauf Kaputter Gehweg, umsäumt von Bäumen wüsste nicht, was ich jetzt mehr brauch Andere Kinder zu sehen, wie sie so sind und wie sie sich geben, um jetzt schon, jemand zu sein ... |
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180 | Das Legalisierungsgedicht | |||
Vorschautext: Wenn es um´s Kapital geht solle ich Marks lesen, haben sie gesagt Hab ihn nicht gekannt diesen Howard doch er brachte schnellen Ertrag Zwischen Einsatztrupps und Hooligans voll bepackt im Regionalexpress unauffällig underdressed süßer Duft im Handgepäck Die Lobby drückt den Stempel drauf in die Gesockseecke rein ... |
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179 | Die tapferen deutschen Männer, ihre Frauen und ich | |||
Vorschautext: Wenn die tapferen deutschen Männer dann in ihre nationalistischen Kriege ziehen Bleibt mir wahrlich nichts anderes übrig als in den Kellern mit ihren Frauen zu spielen Wenn ihre Führer von sicherem Sessel aus ihnen sagen, dass sie jetzt töten müssen Sie dann Kindern ihre Väter nehmen werd ich die Brüste ihrer Frauen küssen Wenn sie brandschatzen und vergewaltigen gefüllt mit Stolz dann kommen nach Haus ... |
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178 | Textgedanken | |||
Vorschautext: Träumend roll ich Textgedanken Stunden vor mir her Zufriedenheit weil ohne Wünsche brauch kein Bisschen mehr Draußen tun sie Bomben schmeißen halten sich für stark und mächtig Ekelhaft Fürsorge heuchelnd sind sie klein und niederträchtig Frieden auf ein Blatt zu schreiben ist zum Glück hier noch erlaubt ... |
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177 | tägliche Wunder | |||
Vorschautext: Ich wundere mich über die Wunder welche die Kirche sich so ausdenkt Sie hält sich für das Sprachrohr zu Gott aber ich glaube nicht, dass der sie kennt Ich wunderte mich über Politiker die sagten, diese Spritze mache mich frei Obwohl sie mir selbst dieses Gefängnis gaben und schämten sich nicht mal dabei Ich wundere mich über die Menschen die seit Jahren rufen ´Der Neger muss weg` ... |
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176 | Miese Maden Fabel | |||
Vorschautext: Hab durch Mauern gesehen mich hinter Glas schon versteckt Konnte ohne Beine stehen hab an Kröten geleckt Bin geflogen mit Raupen ehe sie sich entpuppten Gestaunt was Hamster verstauten bevor Geier sie verschluckten Hab Hühner gesattelt und Hunde auf Bäume gejagt ... |
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175 | entkernter Kürbis (kein Herbstgedicht) | |||
Vorschautext: Gehst mir richtig auf den Sack mit deinem Opferrolle Fuck Mach´s doch bitte wie ein Pferd trab endlich einfach ab Glaubst nur schlechtes, bist halt dumm kriegst selber keinen Finger krumm Um jedes Stück Verantwortung redest du dich drum herum Bist nur laut, kein bisschen weise Hass der war schon immer Scheiße ... |
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174 | jeder träumt dir seine Welt | |||
Vorschautext: Bin ein Schriftsteller ein Hungerleider einsam wie jeder Schreiber gedankliche Spielchen Spieler verbaler Übertreiber Bin ein leuchtender kontaktfreudiger feinfühlig doch übersteuerter die ganze Welt umarmender ... |
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173 | guter Nebel | |||
Vorschautext: Deine Flügel bedecken mein Sein vor all den Stürmen Kann mich darunter verstecken wenn Empfindsamkeiten sich türmen Deine Wärme strahlt Helligkeit dass auf See ich den Weg nachts find Nur ein Hauch deiner sanften Stimme und ich ruder den Weg auch blind Nebel die zu oft bedrückten hüllen jetzt die Zweisamkeit ... |
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