Profil von Martina Anders

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Anzahl Gedichte: 108
Anzahl Kommentare: 75
Gedichte gelesen: 78.092 mal
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Titel
108 Abschied
Vorschautext:
Und einsamer als je zuvor
lieg' ich in deinen Armen.
Denn wieder öffnet Tür und Tor,
Abschied kennt kein Erbarmen.

So dicht an mir, so fern bist du.
Wie stark ist deine Mauer?
So tief und schmerzlich immerzu.
Mein Herz speit Schwermutsschauer.

Steh still und höre auf zu pochen,
schlägst kalt auf feuchtem Leinen.
...
107 Du siehst mich nicht
Vorschautext:
Mein Herz ist wieder übervoll,
so voll mit sanfter Liebe.
Und leises Sehnen spielt in Moll,
wie gern ich all dies schriebe:

An dich! Wie oft wollt ichs dir sagen,
doch weiß ich längst, du hörst mich nicht.
So lass ichs sein, will es nicht wagen
und wende ab mein Angesicht.

Wie schön ich sei, erzählst du mir
und doch, du siehst mich nicht!
...
106 Felder weißen Mohns
Vorschautext:
Den Duft von dir, den trag' ich noch
an meinem schwarzen Kleide
und tausend Küsse wärmen noch
beim Blick zur Trauerweide.
Und Felder voller weißen Mohn
erscheinen immer wieder
und in Gedanken leg ich mich
in deine Arme nieder.
Wie wohlig waren diese Stunden
erfüllter noch als je zuvor
und hatt' ich tiefes Glück gefunden
das ich so schnell dann doch verlor.
...
105 Ein Bruchstück Zärtlichkeit
Vorschautext:
Beinah' ist alles abgefallen,
ein Bruchstück Zärtlichkeit verblieb.
Wo ungesagte Worte hallen
und Sand verweht, in den ich schrieb,
da wollt ich halten was nicht haltbar,
da wollt ich greifen was zu schwer.
Und niemals stimmte, dass ich dein war,
mein Glas war voll und deines leer.
"Nimm meines, trink, bevor dich dürstet-
ich habe reichlich- es ist dein!"
Denn nicht der Tod war's den ich fürchtet'
nein: nur ein ohne dich zu sein.
104 Gestrandet
Vorschautext:
Da, wo Meereswogen Ängste zerschellen,
wo der Wind jede Getrennheit verbläst,
da retten uns beide stürmische Wellen
und wir stranden, wenn du Zweifel verwehst.

Verstand erstickt in Hitze des Gefechtes,
Vernunft taucht auf Meeresgrund und ertrinkt.
Vergessen ist beides, Gutes wie Schlechtes,
weil Begehren tief im Blicke versinkt.

Sehnsucht trümmert Felsen in feinen Sandstrand,
für einen Tag soll er uns Zuflucht sein.
...
103 Ein Tropfen Uns
Vorschautext:
Im Rausch der Nacht
verschwimmen wir
im Meer der Aufhebungsdualität
Seit ich dich atme
erstickt zweimal Einsamkeit
kümmert sich nicht
und niemanden
Solange du Liebessaft
aus meinem Munde trinkst
tanzt Sehnsuchtswasser
tief in mir
erzeugt einen Tropfen Uns
...
102 Leidenschaft
Vorschautext:
Nun zieht die graue Welt vorbei,
ein Blick hängt fest im Wolkenbruch.
Und so gefangen, niemalsfrei,
erscheint die Lust mir wie ein Fluch.

Ich nähre sie, ich folge ihr,
ich will sie nicht vermeiden!
Es gibt kein Uns, es gibt kein Wir,
es hagelt Schmerz und Leiden.

Mein Herz, es meint nicht ihn, noch dich.
Es ist nur voll Begehren.
...
101 Rückzug
Vorschautext:
Der Glanz deiner Augen
als wir einander wiedersahen
spiegelte sich in meinen
oder war es umgekehrt
Für einen flüchtigen Moment
waren wir beide
in liebendem Einklang
Vielsagendes Schweigen
offenbarte alles und nichts
Als ich den Blick senkte
dir meine Hand und mich entzog
zerbrach ein bisschen von mir
...
100 Goldener Liebesschuss
Vorschautext:
Die Gesamtheit meiner Liebe
würde dich augenblicklich
zugrunde richten
eine Überdosis
die du nicht überleben würdest
kein Antidot könnte dies verhindern
also bin ich vorsichtig
geb dir nur kleine Dosen
denn selbst bei langsamer Gewöhnung
und hoher Toleranzentwicklung
würde am Ende doch Paracelsus Recht behalten
und so schütze ich dich
...
99 In Moll gekleidet
Vorschautext:
Web Sehnsuchtsstoff aus jedem Kuss
der mein Begehren kleide
Strick Traurigkeit aus Zuckerguss
näh Schweremut aus Seide

Wo tiefe Wollust Nacktheit streicht
erkennen wir uns wieder
weil Später aus dem Jetzt entweicht
legt Dunkelheit uns nieder

Schnür ein Korsett aus Unterwurf
und zwing mich in die Knie
...
98 Winter
Vorschautext:
Ich falle tief durch alte Nächte,
die längst gelebt, vergangen sind.
Dass er mich näher zu dir brächte,
das wünsch ich flüsternd in den Wind.
Er haucht den Wunsch in graue Tage.
Das letzte Birkenblatt zerfällt
ganz leise, ohne jede Klage,
in einer dunklen, kalten Welt.
97 Heilung
Vorschautext:
Im Morgentau gehn Worte flöten
wie sanft erklingt der Waldgesang!
Wenn alle Freuden sich mir böten,
blieb doch im Herzen etwas bang.

Blieb doch ein Mangel, eine Suche,
nach Tiefe, Weite, Einigkeit.
Wie sommergrüne Schäferbuche
trägt Licht den Schatten wie ein Kleid.

In Menschenstille, in Menschenleere,
wo jeder Zweig ein Glück verspricht,
...
96 Zuhause
Vorschautext:
Die Sümpfe: eingeblümt mit Lotus.
Vierherzengroß glänzt weiße Pracht.
Und alles Dunkel scheint am Morgen
wie ferngelacht in weite Nacht.

In deinem Herzen: Morgenröte.
In deinem Blick ruht klarer See.
Und wenn mir alles Grauen böte,
dein Wort zerspricht mir jedes Weh!

Nachhause führt mich stets dein Segen.
Hier bleibe ich. Hier muss ich sein.
...
95 Ein Suchen
Vorschautext:
Da waren Häuser. Voller Kindheit und Liebe.
Aber es war noch nicht Heimat.
Da waren Straßen. Weg von Zuhause und wieder zurück.
Aber es war noch kein Weg.
Da waren Jugend und Ästhethik, Wimperntusche, Parfum.
Aber es war noch nicht Reinheit.
Da waren Fluchtoptionen, Beziehung und Drogen.
Aber es war noch nicht Zuflucht.
Da waren Befriedigungen, Freuden, Genüsse.
Aber es war noch nicht Glück.
Da waren Erklärungen, Gründe und Möglichkeiten.
Aber es war noch kein Sinn.
...
94 Wenn ich gehe
Vorschautext:
Und wenn meine Zeit zu gehen
gekommen ist
nichts mehr ist was hält
nichts zu tun übrig bleibt
dann wisset
dass ich alles lebte
was es für mich zu leben gab.
Dass ich nichts versäumte
und es mir an nichts fehlte
weil alles vorhanden war
was von Bedeutung ist.
Denn auch wenn meine Zeit begrenzt war
...
93 Diamanten meinen Großeltern
Vorschautext:
Ein gutes Beispiel seid ihr zwei
für eine Ehe die geglückt
habt jede große Streiterei
im Keime schon erstickt

Sechzig Jahre gemeinsam wandern
durch Glück und auch durch Leid
und stets gekümmert um den andern
in dieser langen Zeit

Voll Dankbarkeit verneig ich mich
für alles was ihr mir gegeben
...
92 Alles, bis auf eines
Vorschautext:
Und so saß ich
mit meiner grandiosen Begleitung
im Sonnenuntergang
in diesem verträumten Fischrestaurant
mit Blick zum See
das Herz noch wohlig warm vom Tag
und alles stimmte
bis auf eines:
er war nicht du
91 Ich will es wagen
Vorschautext:
Ich leb dich weiter, kleines Leben,
bis ans Ende leb' ich dich
und suche tapfer zu entbehren,
all die Hoffnung, die längst wich.
Und was mir blieb, das ist nicht vieles,
so viel davon ist längst gescheh'n.
Unwiederbringlich, längst zu Ende,
oh halte still, du leises Fleh'n.
Denn was vergangen, ist zu Ende,
lass zieh'n was kommt, lass geh'n was war
denn jetzt und heut', an diesem Tage,
um diese Zeit, in diesem Jahr,
...
90 Wanderschaft auf Erden
Vorschautext:
Eine schmale Gratwanderung
zwischen Lust und Leid
auf den Pfaden der Vergänglichkeit
wir betreten unstetes Gelände
mit unsicherem Tritt
wo sollten wir Halt finden
solange wir fallen
und wenn Abgrund festen Boden hat
hilft uns der am allerwenigsten
beim Aufprall
und so gibt es nichts
was von Bestand sein kann
...
89 Im Dickicht der Begierden
Vorschautext:
Mit der Realität
haben Gedanken oft wenig gemein
sorgfältig wird gebastelt
an einem Fantasiegerüst
zum Festhalten
vielleicht aus Angst vor dem freien Fall
und wie ein Affe
von Ast zu Ast schwingt
im Dickicht der Wälder
so schwingen sie
von einem Objekt der Begierde
zum nächsten
...
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