Heilung

Ein Gedicht von Martina Anders
Im Morgentau gehn Worte flöten
wie sanft erklingt der Waldgesang!
Wenn alle Freuden sich mir böten,
blieb doch im Herzen etwas bang.

Blieb doch ein Mangel, eine Suche,
nach Tiefe, Weite, Einigkeit.
Wie sommergrüne Schäferbuche
trägt Licht den Schatten wie ein Kleid.

In Menschenstille, in Menschenleere,
wo jeder Zweig ein Glück verspricht,
fällt alles Kranke, alles Schwere
nun ab, erblasst in meiner Sicht.

Und Heilung keimt in allen Ästen,
im Blatt das sich vom Baum abstößt.
Im Norden, Osten, Süden, Westen,
in mir, die sich von dir nun löst.

Informationen zum Gedicht: Heilung

229 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
2
21.06.2017
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige