Gedichte über die Zivilisation (Seite 75)

Ich finde Leute

Ich finde Leute

Ich finde Leute suspekt,
Die sich nur für den Unterleib interessieren.
Kann das denn ohne Respekt
Den Tag ins Glücksempfinden führen?

Wir alle haben es doch in der Hand,
Uns zu unserem Zentralgestirn hinzuführen
Mit viel Hirn, mit Sitte und Verstand,
Um den fairen Zugang zur Liebe zu spüren.

Wir alle haben als Auftrag es mitbekommen,
Uns aus unmöglichen Zwängen zu befreien.
Von daher bleibe es uns unbenommen,
Das Edle in der Welt auszustreuen.

©Hans Hartmut Karg
2025

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Frauen sind heute freier

Frauen sind heute freier

Frauen sind heute freier,
Denn die Pille gibt ihnen die Gewähr,
Dass sie nicht in alter Leier,
In ewiger Schwangerschaftsgebär.

Würde ihnen diese Freiheit genommen,
Weil es um Hegemoniemehrung geht,
Werden zu viele Menschen erdnah kommen,
So dass dadurch alles Leben vergeht.

Gäben wir überall den Frauen das Recht,
Über Schwangerschaften selbst zu entscheiden,
Würde man Geschlechterbeziehungen gerecht,
An Übervölkerung müsste niemand leiden.

©Hans Hartmut Karg
2025

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Es mehren sich

Es mehren sich

Es mehren sich die Zeichen,
Dass Teile unserer Menschheit
Auf die Steinzeit zurückfallen,
Wenn Sittengesetze weichen
Und viele Verluste an Freiheit
Despotischen Mächten gefallen.

Technisch sind wir auf höchstem Niveau,
Doch auch da verbergen sich Zwangsnischen,
Deren Absicht und Idee teuflischer Appell.
Wird unser Menschsein dadurch froh,
Wenn mit verdrängtem Wegwischen
In Dunkelheit leuchtet kein Hell?

©Hans Hartmut Karg
2025

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Älter geworden

Bin jeden Tag ca. 16 Stunden aktiv,
aber trotzdem habe ich ein Gefühl,
es läuft hier etwas richtig schief,
obwohl ich viel schaffe und wühl.

Morgens um 6 Uhr wache ich auf,
mit dem Smartphone in der Hand.
Formuliere so Gedanken zuhauf,
oft geht es um Probleme im Land.

Ich komme mit der Zeit nicht aus,
da sich Ereignisse überschlagen.
Sehr viele sind für mich ein Graus,
ich muss noch mehr hinterfragen.

Manchmal verliere ich die Lust,
muss man die Erde den zerstören?
Denke, man tötet sehr bewusst,
wir sollten mehr auf Kluge hören.

(c) Ernestine Freifrau von Mollwitz

mageba

Marktwirtschaft

Man nennt sie frei, man nennt sie stark,
ein goldener Tempel, hell und markant.
Doch hinter Glanz und surrendem Rad
verliert so mancher seinen Pfad.

Die einen löschen still ihr Licht,
verglühen leise, wie Sterne im Nichts.
Die andern nehmen Gift und Rauch,
bis jeder Traum im Nebel zerbrach.

Und wieder andre schlagen
Wunden in das Herz des Systems –
rebellisch, wild, politisch verhasst,
weil Freiheit ist oft nur Gittermaß.

So dreht sich weiter das Rad der Macht,
ein Räderwerk aus Zahl und Pracht.
Doch wo die Herzen schweigen kühl,
stirbt Hoffnung – und auch jeder Will’.

Gedichte über die Zivilisation - Seite 75

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