Gedichte zur Trennung - Seite 26

Wind buchstäblich für Bewegung weht,
Wurzel sehr gerne auf der Erde geht,
eine Zweisamkeit kann schwierig sein,
die Entfernung wirklich ein Meilenstein.

Wind, vom grünen Boden aus geseh‘n,
Wurzel riskiert in den Himmel zu geh‘n,
Lüfte umkreisen die hölzerne Gestalt,
entsteht ein wohliges Miteinander bald.

Wurzel wird getragen von Leichtigkeit,
Wind ist für einen Kurzaufenthalt bereit,
Wurzel würd gern die Situation erhalten,
der Wind lässt sich leider nicht aufhalten.

Und weiter geht die Reise in die Ferne,
die Wurzel schaut nochmal die Sterne,
kehrt zurück auf die heimatliche Erde,
in Gedanken fein, was kommen werde.

Wind und Wurzel ist nun Geschichte,
die Erinnerungen im richtigen Lichte,
Natur plus Liebe kann belebend sein,
alles wäre dadurch nicht mehr allein!

Wind hat erneut die Liebe entfacht,
mit Musik gute Stimmung vollbracht,
man wird sehen, wie es weitergeht -
welch gütiges Ergebnis am Ende steht!

© Barbara Mewes-Trageser
2021

Hast Du Dich aus meinem Leben ausgegrenzt?
Oder wieso halte ich Dich für ein Gespenst?
Hoffnungen sind gegen Null gesunken.
Zurzeit laufe ich rum wie betrunken.

Eiskalt wir es mir, wenn ich muss an Dich denken.
Gefühlschaos verhindert das ich kann mein Leben nicht mehr lenken.
Aufsteigen tun dann auch ziemlich dunkle Gedanken.
Die lassen mich ganz schön wanken.

Aber auch meine zweite Trennung werde ich überleben.
Ich habe einigen Menschen noch etwas zu geben.
Mein Leben an sich sieht doch nicht so sinnlos aus.
Nur werde ich es eben nicht verbringen in einem Ehehaus.

Ich habe es jetzt kapiert, eine große Liebe hält nicht auf Dauer.
Eine weitere große Liebe liegt noch nicht auf der Lauer.
Aber was nicht ist kann ja noch werden.
Es ist so, die Hoffnung muss es sein, was stirbt auf Erden.

Ohne Hoffnung und ohne Sehnsucht
ist ein Mensch kein Mensch, der jemals geliebt hat.
Ich hatte jetzt schon zweimal ein Ticket ins Glück gebucht.
Große Liebe für immer, ha, das habe ich mir nur gedacht.

Muss ich mich anfangen zu hassen?
Oder wieso fühle ich mich so verlassen?
Man sagt doch, man ist so alt, wie man sich fühlt.
Na gut, meinen Frust habe ich schon mit Alkohol hinunter gespühlt.

Nach 28 Jahren Ehe war abrupt völlig Schluss.
Ich hatte nie gehört einen Schuss.
Denn nur ein Schuss erzeugt einen Knall.
Trennung? Das war nie mein eigener Fall.

Bin ich für ihn wirklich zu alt geworden?
Bei unserer Trennung wünschte ich mir, ich werde neu geboren.
Jeder wird doch halt alt.
Niemand kann das verhindern, zumindestens nicht allzu bald.

Bei ihm ist das Alter doch auch nicht spurlos vorüber gegangen.
Oder sage ich etwas gegen seinen eingefallenen Wangen?
Auch im Alter liebe ich ihn sehr.
Was außer einer großen Liebe will er denn mehr?

Große Liebe, gutes auskommen und ein Dach übern Kopf.
Mehr muss man nicht haben sonst hängt man schnell an einem Tropf.
Denn will er ein junges Gör wirklich glücklich machen?
So ein junges Mädel wird ihm doch nur auslachen.

Gemeinsam wollte ich beißen mit ihm ins Gras.
Bis dahin hätten wir auch unseren Spaß.
Leider wird es nicht dazu kommen.
Ganz allein muss ich mich in der Sonne sonnen.

bittet mich deine brüchige Stimme um Einlass,
und ich öffne die Fenster weit weit und lausche
auf ein Zeichen von dir aus deiner anderen Welt,

ein Amseltier bin ich mit gebrochenen Flügeln,
weil dein Gelächter nur noch verhalten schallt;
tauche ein in das Wandern unserer alten Wege,

suche nach verlorenen Liedern der Liebe und Lust,
höre wisperndes Blau rufen nach glühendem Rot,
und es öffnet sich zagend klagend das graue Grau

steinerner Wolkenwände dem Gleißen des Lichtes,
und ich summe zitternd vom Haar bis in die Zehen
Weisen, die von unfassbar tiefen Brunnen erzählen;

verhaltenes Atmen ruht sanft unter dunklem Tuch,
wo Vögel der Nacht auf den langen Regen warten,
du bist mir ganz nahe und doch so unendlich fern,

immer noch lausche ich deinen geflüsterten Worten,
Träume fliegen lassend in die weite Unendlichkeit,
in der wir nicht geizen müssen mit Liebe, mit Zeit









M.M.