-1-
Lebendig begraben
Trauer hält seine Seele gefangen,
er kann mit sich selber nichts anfangen
es erstirbt in ihm der Lebenswille
immer lauter dröhnt die Totenstille,
er fühlt ich wie lebendig begraben,
will seine ewige Ruhe haben.
-2-
Lebendig oder tot?
Der Schmerz der Trauer
lastet wie ein Felsblock
auf ihrer Brust,
frisst sich in ihr Herz,
nimmt sie derart gefangen,
dass ihre Erinnerung
an Liebe, Heiterkeit, Glück
immer mehr verblasst.
Kein Wunder, dass sie sich
des Öfteren fragt,
ob sie noch lebendig
oder bereits tot ist.
-3-
Todesangst
Nagende Angst ihr Herz durchzuckt,
an ihren Nerven zerrt und ruckt,
Eiseskälte kühlt ab ihr Blut,
das in Wallung gerät vor Wut
als ein „Nein“ sich bäumt in ihr auf
gegen des harten Schicksals Lauf -
sie will am Rad der Zeit drehen,
um dem Schicksal zu entgehen
aus Angst vor dem, was kommen mag
an ihrem aller letzten Tag.
-4-
Vergänglichkeit
Im Strudel der Zeit
vergeht die Kindheit,
verliert die Jugend
Unschuld und Tugend,
verfärben Jahre
silbrig weiß Haare,
verrinnt das Leben,
von Gott gegeben,
von Gott genommen.
Ein Kommen und Gehen
unterm Diktat der Zeit.